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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Xiaflex für die nicht-chirurgische Therapie der Kapselfibrose nach Silikonimplantaten

Meeting Abstract

  • Sebastian Fischer - BG Unfallklinik Ludwigshafen, Hand- Plastische- und rekonstruktive Chirurgie, Ludwigshafen, Deutschland
  • Christoph Hirche - BG Unfallklinik Ludwigshafen, Hand- Plastische- und rekonstruktive Chirurgie, Ludwigshafen, Deutschland
  • Jurij Kiefer - BG Unfallklinik Ludwigshafen, Hand- Plastische- und rekonstruktive Chirurgie, Ludwigshafen, Deutschland
  • Yannick Diehm - BG Unfallklinik Ludwigshafen, Hand- Plastische- und rekonstruktive Chirurgie, Ludwigshafen, Deutschland
  • Ericka Bueno - Brigham and Womens Hospital, Plastic Surgery, Boston, USA
  • Elof Eriksson - Brigham and Womens Hospital, Plastic Surgery, Boston, USA
  • Bohdan Pomahac - Brigham and Womens Hospital, Plastic Surgery, Boston, USA
  • Ulrich Kneser - BG Unfallklinik Ludwigshafen, Hand- Plastische- und rekonstruktive Chirurgie, Ludwigshafen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch227

doi: 10.3205/15dgch227, urn:nbn:de:0183-15dgch2271

Published: April 24, 2015

© 2015 Fischer et al.
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Einleitung: Kapselfibrosen stellen die häufigste und bedeutsamste Komplikation nach Implantat-basierter Mammaaugmentation dar. Die Kollagenase Xiaflex löst selektiv Kollagen, den Hauptbestandteil der Kapselfibrose, auf und ist ein bereits zugelassenes Arzneimittel zur Therapie des Morbus Dupuytren. Eine einfache Injektion von Xiaflex könnte eine chirurgische Entfernung des Kapselgewebes ersetzen bzw. ergänzen. Ziel dieser Studie war es, die Anwendbarkeit und Effektivität von Xiaflex zur Therapie der Kapselfibrose zu untersuchen

Material und Methoden: Zur Generierung einer Kapselfibrose implantierten wir Miniatur-Silikonimplantate in 80 Ratten. Zur optimalen Dosis-Findung wurde 20 Kapseln mit verschiedenen Dosen Xiaflex in-vitro inkubiert. Anschließend wurde die entsprechende Dosis in-vivo injiziert (n=30), Kochsalzinjektionen in-vivo Kontrollgruppe (n=30). Das Kapselgewebe wurde mittels Hochfrequenz-Ultraschall und 7-Tesla MRT in-vivo sowie mittels Histologie, Immunohistochemie und PCR in-vitro analysiert und verglichen.

Ergebnisse: In-vitro zeigte sich eine hochsignifikante und dosisabhängige Abnahme der Kapseldicke mit einer optimalen Konzentration von 0,3mg/ml Xiaflex. In-vivo zeigte sich eine hochsignifikante Abnahme der Kapseldicke an Tag 2 und 10, sowie die signifikante Abnahme an Tag 60 nach Injektion von Xiaflex. Immunohistochemie und PCR ergaben eine Reduktion der Kollagen Subtypen 1 bis 3 sowie eine Unterexpression von pro-fibrotischen Markern. In 15% der Versuchsgruppe zeigte sich eine Hautperforation, aufgrund einer zu starken Kollagendigestion, die das vorzeitige Versuchsende notwendig machte.

Schlussfolgerung: Diese Studie zeigt die Effektivität und Machbarkeit der Anwendung von Xiaflex zur Therapie der Kapselfibrose. Schäden am umliegenden Gewebe, die im schlimmsten Fall zur Hautperforation führen, bedürfen weiterer Untersuchungen mit dem Ziel der optimalen Dosisanpassung an individuelle Kapseldicke und -dichte.