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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Zuverlässigkeit von 3D Simulationen bei Mammaaugmentationen

Meeting Abstract

  • Sebastian Leitsch - Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, Handchirurgie, Plastische und Ästhetische Chirurgie, München, Deutschland
  • Konstantin Christoph Koban - Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, Handchirurgie, Plastische und Ästhetische Chirurgie, München, Deutschland
  • Philip Maria Metz - Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, Handchirurgie, Plastische und Ästhetische Chirurgie, München, Deutschland
  • Thomas Holzbach - Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, Handchirurgie, Plastische und Ästhetische Chirurgie, München, Deutschland
  • Marcel Urresti-Gundlach - Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, Handchirurgie, Plastische und Ästhetische Chirurgie, München, Deutschland
  • Riccardo E. Giunta - Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, Handchirurgie, Plastische und Ästhetische Chirurgie, München, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch223

doi: 10.3205/15dgch223, urn:nbn:de:0183-15dgch2231

Published: April 24, 2015

© 2015 Leitsch et al.
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Einleitung: Die Mammaaugmentation ist eine der am häufigsten durchgeführten Operation in der plastisch-ästhetischen Chirurgie. Die 3-dimensionale (3D) Fotografie ermöglicht eine präzise Verlaufskontrolle bei formverändernden Eingriffen und Quantifizierung von Volumenunterschieden. Dennoch fehlt es an objektiven Visualisierungsmethoden, die die Möglichkeit bieten, den Patientenwunsch und die Erfahrung des Operateurs in rationalen Einklang zu bringen. Softwarelösungen ermöglichen eine präoperative Simulation von Implantaten unterschiedlicher Formen und Volumina, um Patienten ein umfassenderes Beratungserlebnis zu ermöglichen. Neuere Untersuchungen zeigten eine hohe subjektive Übereinkunft von simuliertem und postoperativem Outcome aus der Sicht der Patienten. Unsere Arbeitsgruppe untersucht in dieser Arbeit die objektiven Unterschiede zwischen Computersimulation und postoperativem Ergebnis.

Material und Methoden: Wir nutzen in dieser Arbeit das Vectra 3D Surface Imaging System (Canfield Inc.) mit der Simulationssoftware MIRROR (Canfield Inc.) für die Auswertung von 25 Mammaaugmentationen. Für die Simulation werden die eingebrachten Implantate nach Operation ebenfalls mit der Software ausgewählt. Es erfolgt eine automatische Simulation durch die Software und eine manuelle untersucherabhängige Simulation, um diese an die tatsächliche postoperative Position anzupassen. Zur Analyse wird die Brust in 4 anatomischen Quadranten eingeteilt. Volumen- und klassische Brustmaße für Distanzunterschiede zwischen Simulation und postoperativen Ergebnis werden berechnet.

Ergebnisse: Bei der Bestimmung des Gesamtvolumens zeigte das simulierte Ergebnis keine signifikanten Unterschiede gegenüber dem postoperativen Outcome, wenn eine manuelle Korrektur der gesetzten Punkte zur Berechnung des Volumens nachträglich stattfand. Es ließ sich zeigen, dass das Programm nicht fähig war, die Punkte zur Berechnung des Volumens bei automatischer Berechnung des Volumens mit der Implantats Simulation sinngemäß auszugleichen, wodurch die Volumina sehr große Abweichungen aufwiesen. Die größten Abweichungen zeigten die Punkte am Brustunterrand sowie an der lateralen Thorax-Brust Grenze. Auch unterschieden sich die Volumina der einzelnen Quadranten signifikant von jenen des postoperativen Befundes sowohl bei der automatischen und wie auch bei der manuellen Simulation. Dies liegt an der automatischen Setzung des Implantats welche die 2 unteren Quadranten betonter simuliert. Theoretisch sollte die manuelle Nachbearbeitung (manuelle Simulation) geringere Abweichungen aufzeigen, allerdings sind die Werkzeuge des Programms unzureichend und ungenau. Es resultiert eine zeitintensive und fehlerreiche Bearbeitung.

Schlussfolgerung: Die automatische 3D Simulation des Vectra® Systems ermöglicht eine patientenfreundliche Visualisierung des möglichen postoperativen Outcomes, kann jedoch den unterschiedlichen Einflussfaktoren und individuellen Verlauf nicht gerecht werden. Die manuelle Adjustierung durch einen erfahrenen Arzt kann das Ergebnis noch nicht weiter an das tatsächliche Operationsergebnis heranführen. Eine Verbesserung der Softwarelösungen mit dem Einbezug der individuellen Gewebebeschaffenheit kann zu realistischen Simulationen führen. Weitere prospektive Studien sind nötig, um den Einfluss und die tatsächlichen Unterschiede der Simulation gegenüber dem realen Ergebnis darzustellen und somit hier die Vor- und Nachteile des Systems zu konkretisieren.