gms | German Medical Science

132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Karriereperspektiven in der Chirurgischen Forschung – Eine Bestandsaufnahme

Meeting Abstract

  • Joachim Bernhard - Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Experimentelle Transplantationschirurgie, Jena, Deutschland
  • Michael Stürzl - Universitätsklinikum Erlangen Chirurgische Klinik, Abt. Molekulare & Experimentelle Chirurgie, Erlangen, Deutschland
  • Martijn van Griensven - Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie Klinikum rechts der Isar Technische Universität München, Experimentelle Unfallchirurgie, München, Deutschland
  • Markus L. R. Schwarz - Medizinische Fakultät Mannheim, Sektion experimentelle Orthopädie und Unfallchirurgie, Mannheim, Deutschland
  • Edmund Neugebauer - Universität Witten/Herdecke, Institut für Forschung in der Operativen Medizin (IFOM), Köln, Deutschland
  • Janine Arlt - Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Experimentelle Transplantationschirurgie, Jena, Deutschland
  • Erik Sengewald - Institut für Psychologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena, Lehrstuhl für Methodenlehre und Evaluationsforschung, Jena, Deutschland
  • Uta Dahmen - Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Experimentelle Transplantationschirurgie, Jena, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch182

doi: 10.3205/15dgch182, urn:nbn:de:0183-15dgch1828

Published: April 24, 2015

© 2015 Bernhard et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Einleitung: Die Einbindung von Nachwuchswissenschaftlern in die chirurgische Forschung ist eine unabdingbare Voraussetzung für die Weiterentwicklung des Faches Chirurgie. Nachwuchswissenschaftler müssen für eine Karriere in der chirurgischen Forschung motiviert und begeistert werden. Die Rekrutierung und langfristige Einbindung von Nachwuchswissenschaftlern in die chirurgische Forschung ist eine Herausforderung, weil zahlreiche andere Karriereoptionen dem jungen Mediziner oder Lebenswissenschaftler offenstehen. Daher ist es erforderlich, die Karriereperspektiven von Ärzten und Wissenschaftlern in Forschungseinrichtungen der chirurgischen Fächer zu verbessern. Das ist nur möglich, wenn die aktuellen Rahmenbedingungen und die Bedürfnisse der chirurgischen Nachwuchsforscher bekannt sind.

Material und Methoden: Der Lehrstuhlkonvent für Chirurgische Forschung führte von Mai bis Juli 2014 eine online-Umfrage unter Wissenschaftlern und Ärzten in Einrichtungen der chirurgischen Forschung durch. Basierend auf den Ergebnissen einer Voruntersuchung wurde ein Fragebogen mit folgenden Kategorien entwickelt: Demographische Daten, Gründe für die Tätigkeit in der chirurgischen Forschung, Karriereziele und -planung, Attraktivität der chirurgischen Forschung, Zufriedenheit mit der persönlichen Situation und Beschäftigungssituation, Verbesserungsbedarf und potentielle Anreize für Nachwuchs/Absolventen.

Ergebnisse: Die online-Umfrage wurde von 135 Teilnehmern beantwortet, (56% männlich), überwiegend nicht habilitierten Nachwuchswissenschaftlern (n=101, 75%). Als Gründe für die Tätigkeit in der chirurgischen Forschung wurden von 82 % der Nachwuchswissenschaftler „Interessante wissenschaftliche Fragestellungen“, gefolgt von „Persönliche Entfaltungsmöglichkeit“ (39%) genannt.Die Mehrheit der Teilnehmer plant ihre Zukunft in der chirurgischen Forschung und sieht die Attraktivität der chirurgischen Forschung vor allem in den kliniknahen und klinikrelevanten Forschungsthemen sowie der guten Zusammenarbeit im interprofessionellen Team. Unter den Nachwuchswissenschaftlern wird die Zufriedenheit mit der Vertragsdauer, Organisation von Kinderbetreuung und Planungssicherheit am schlechtesten, die Zufriedenheit mit der Ausstattung des Instituts, der Ermöglichung von Kongressbesuchen und die Betreuungsqualität während der Qualifikationsarbeit am besten bewertet. Verbesserungsbedarf besteht aus Sicht der Nachwuchswissenschaftler vor allem für drei wesentliche Aspekte: 1. die Höhe des Gehalts, 2. die Wertschätzung der Forschung in den Kliniken und 3. das Haushaltsbudget für die Forschung.

Schlussfolgerung: Das Interesse für eine längerfristige Karriere in der chirurgischen Forschung war bei den befragten Nachwuchswissenschaftlern vorhanden. Die Rahmenbedingungen müssen verbessert werden um die Interessenten langfristig zu binden. Die Nachwuchswissenschaftler wünschen sich die Verbesserung der Arbeitsbedingungen wie Planungssicherheit durch längere Arbeitsverträge, Vereinbarkeit von Beruf und Familie durch Bereitstellung besserer Kinderbetreuungsmöglichkeiten und flexibler Arbeitsbedingungen sowie bessere finanzielle Vergütung. Die Nachwuchswissenschaftler wünschen sich aber auch bessere Rahmenbedingungen im Forschungsumfeld und eine höhere Wertschätzung der Forschung durch die Kliniker.