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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Laparoskopische Appendektomie im Kindesalter – Transumbilikale single-port versus konventionelle 3-port Appendektomie. Eine systematische Übersichtsarbeit und Metaanalyse

Meeting Abstract

  • Julia Kössler-Ebs - Universitätsklinikum Heidelberg, Kinderchirurgie, Heidelberg, Deutschland
  • Kathrin Grummich - Universitätsklinikum Heidelberg, Kinderchirurgie, Heidelberg, Deutschland
  • Giovanni Frongia - Universitätsklinikum Heidelberg, Kinderchirurgie, Heidelberg, Deutschland
  • Patrick Günther - Universitätsklinikum Heidelberg, Kinderchirurgie, Heidelberg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch168

doi: 10.3205/15dgch168, urn:nbn:de:0183-15dgch1684

Published: April 24, 2015

© 2015 Kössler-Ebs et al.
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Text

Einleitung: Die Appendizitis ist die häufigste Ursache eines akuten Abdomens im Kindesalter. Nach der Beschreibung der ersten laparoskopischen Appendektomie 1983, hat sich das Verfahren über die Jahre zum Goldstandard entwickelt. Darüber hinaus zeigte sich in den vergangenen Jahren ein Trend zu neuen laparoskpischen Operationstechniken, mit dem Ziel das Bauchdeckentrauma weiter zu verringern und ein kosmetisch noch besseres Ergebnis zu erzielen.

Nach dem heutigen Stand der Literatur ist es unklar, ob eine extrakorporale Appendektomie im Rahmen der single-port Appendektomie zu einer höheren Wundinfektionsrate führt, verglichen zur Standard 3-port Appendektomie (intrakorporale Appendektomie).

Material und Methoden: Um alle klinischen Studien zu identifizieren, die Wundinfektionsraten nach transumbilikaler single-port und klassischer 3-port Appendektomie im Kindesalter (< 18 Jahre) verglichen, wurde eine systematische Literaturrecherche in den Datenbanken Pumed, Embase und der Cochrane Library durchgeführt. Darüber hinaus wurden intraabdominelle Abszesse und die Gesamtkomplikationsrate als sekundäre Endpunkte erhoben. Die Beurteilung der methodischen Qualität der eingeschlossenen Studien erfolgte mit Hilfe der Downs and Black Checkliste.

Ergebnisse: Drei Studien mit einer Gesamtpatientenzahl von 353 wurden eingeschlossen. Nach single-port Appendektomie manifestierte sich bei 7 Patienten (5,5%) eine Wundinfektion, verglichen mit 6 Patienten (2,6%) nach klassischer 3-port Appendektomie (OR 2,06; 95% CI [0,65-6,54]); p=0,22; I2=0%). Intraabdominelle Abszesse konnten nach laparoskopischer 3-port Appendektomie seltener beobachtet werden (3,1% versus 2,6%) (OR 1,23; 95% CI [0,36-4,29]; I2=0%). Eine geringe Gesamtkomplikationsrate zeigte sich nach 3-port Appendektomie (8,7% versus 13,3%); jedoch blieb der Vorteil ohne statistische Signifikanz (OR 1,58; 95% CI [0,70-3,55]; 5%).

Schlussfolgerung: Eine klare Empfehlung welche Zugangsstrategie bei einer Appendektomie im Kindesalter gewählt werden sollte, kann nicht gegeben werden. Um einen signifikanten Therapieunterschied in einer klinischen Studie belegen zu können, müssten basierend auf dem Ergebnis dieser Metaanalyse 444 Patienten pro Interventionsgruppe randomisiert werden.