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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Retroperitoneoskopie als bevorzugte Methode zur Nebennierenmetastasenentfernung: Realisierbarkeit und Langzeitergebnisse

Meeting Abstract

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  • Saturnina-Carina Bjerlestam - Kliniken Essen-Mitte, Klinik für Chirurgie - Zentrum für Minimal Invasive Chirurgie, Essen, Deutschland
  • Pier Francesco Alesina - Kliniken Essen-Mitte, Klinik für Chirurgie - Zentrum für Minimal Invasive Chirurgie, Essen, Deutschland
  • Martin K. Walz - Kliniken Essen-Mitte, Klinik für Chirurgie - Zentrum für Minimal Invasive Chirurgie, Essen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch140

doi: 10.3205/15dgch140, urn:nbn:de:0183-15dgch1403

Published: April 24, 2015

© 2015 Bjerlestam et al.
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Einleitung: Die retroperitoneoskopische Adrenalektomie stellt ein etabliertes Verfahren zur Entfernung von primären Nebennierentumoren dar. Wir bevorzugen diese Vorgehensweise auch zur Entfernung von Nebennierenmetastasen und präsentieren unsere Erfahrungen mit einer großen Anzahl an Patienten.

Material und Methoden: Zwischen März 1996 und November 2012 wurde bei 82 Patienten (56 Männer, 26 Frauen, Durchschnittsalter: 63 ± 11 Jahre) eine retroperitoneoskopische Adrenalektomie bei Nebennierenmetastasen durchgeführt. Die primären Tumorerkrankungen waren Bronchialkarzinome (n=43), kolorektale Karzinome (n=8), Nierenzellkarzinome (n=12) und andere maligne Erkrankungen (n=19). Durchgeführte Adrenalektomien waren 91, davon 40 rechtsseitige, 51 linksseitige und 5 bilaterale. Prä- und perioperative Daten wurden prospektiv erfasst, postoperativ Verlauf der Tumorerkrankung sowie Überleben in 80 Fällen analysiert. Die Überlebenszeit wurde nach Kaplan-Meier berechnet; zur Analyse wurden die Patienten in eine potenziell kurative (n=35; 24m, 11w) und eine palliative Gruppe (n=45; 31m, 14w) eingeteilt.

Ergebnisse: Keine perioperative Mortalität wurde verzeichnet; als Komplikationen traten ein Myokardinfarkt und ein AV Block III. Grades auf. Konversion zur medianen Laparotomie bei 2 Patienten (2.3%). Die durchschnittliche Operationszeit betrug 78 ± 41 Minuten (Spanne: 25-420 min.) und der durchschnittliche postoperative Krankenhausaufenthalt lag bei 3.5 ± 2 Tage. Nach einem mittleren postoperativen Beobachtungszeitraum von 25 Monaten leben 37 Patienten (45%); 14 Patienten (17%) davon tumorfrei. Sieben Patienten (8.5%) entwickelten ein Lokalrezidiv nach durchschnittlich 23 Monaten, kein Patient eine Peritonealkarzinose. Die kumulative 1-, 3-, und 5-Jahres-Gesamtüberlebensrate in der kurativen Gruppe liegt bei 91%, 69% und 69%, in der palliativen Gruppe bei 51%, 19%, und 13%.

Schlussfolgerung: Die retroperitoneoskopische Adrenalektomie ist ein gut durchführbares und sicheres Verfahren bei Nebennierenmetastasen. Es bietet einen potenziell kurativen Ansatz, bedeutet jedoch Palliation in den meisten Fällen.