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Multimodale Therapie bei fortgeschrittenen Adenokarzinomen von Magen und Ösophagus: Einfluss der postoperativen Chemotherapie auf das Langzeitüberleben
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Published: | April 24, 2015 |
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Einleitung: Die Kombination aus perioperativer Chemotherapie und chirurgischer Resektion hat sich zum Therapiestandard lokal fortgeschrittener Adenokarzinome des Magens und des gastroesophagealen Übergangs (EGAC) entwickelt. Bei 30 - 50 % der therapierten Patienten allerdings werden die postoperativen Zyklen der Chemotherapie nicht verabreicht.
Ziel dieser Studie war es, den Einfluss der Komplettierung des multimodalen Therapieprotokolls auf die onkologischen Behandlungsergebnisse herauszustellen.
Material und Methoden: Eingeschlossen wurden Patienten, die zwischen 2006 und 2013 an der Universitätsklinik Freiburg mit fortgeschrittenem EGAC (cT3-4 und/oder cN+) im Rahmen eines multimodalen Protokolls präoperativ Chemotherapie (FLOT/ECF/EOX) erhalten haben und kurativ reseziert wurden (Gastrektomie/Ösophagusresektion). Patienten- und Tumorspezifikationen, histopathologische Regression (HPR) und Komplettierung der postoperativen Chemotherapie wurden mit dem Gesamtüberleben korreliert.
Ergebnisse: Eingeschlossen in die Analyse wurden 144 Patienten. Insgesamt wurde ein 5-Jahres-Überleben von 58 % erreicht. Alle Patienten waren für eine zusätzliche postoperative Chemotherapie vorgesehen, die bei 36 % der Patienten nicht verabreicht wurde. Patienten, die prä- und postoperative Chemotherapie erhielten, erreichten ein 5-Jahres-Überleben von 75,8 %, im Vergleich zum 40,3 % bei Patienten mit ausschließlich präoperativer Chemotherapie (p=0,001). Die Komplettierung der postoperativen Chemotherapie zeigte sich in der multivariaten Analyse als unabhängiger Prädiktor für ein besseres Gesamtüberleben (RR:0,45; p=0,001).
Die Analyse verschiedener Subgruppen zeigte einen signifikanten Überlebensvorteil nach Komplettierung der postoperativen Chemotherapie bei Patienten mit postoperativ positivem Lymphknotenstatus (ypN+, 5-Jahres-Überleben 64,5 % vs. 9,7 %, p= 0,002) und schlechter HPR mit mehr als 50 % vitaler Tumorzellen im Primärtumor nach präoperativer Chemotherapie (5-Jahres-Überleben 55,5% vs. 19,3 %, p= 0,002).
Schlussfolgerung: Die postoperative Komplettierung des multimodalen Therapieanasatzes hat einen substanziellen Anteil an der Prognoseverbesseung bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem EGAC und scheint sich insbesondere bei Patienten mit Lymphknotenbefall und limitierter HPR positiv auszuwirken.
Abbildung 1 [Abb. 1]