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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Multimodale Therapie bei fortgeschrittenen Adenokarzinomen von Magen und Ösophagus: Einfluss der postoperativen Chemotherapie auf das Langzeitüberleben

Meeting Abstract

  • Torben Glatz - Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • Peter Bronsert - Universitätsklinikum Freiburg, Institut für Pathologie, Freiburg, Deutschland
  • Martina Schäfer - Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • Ulrich T. Hopt - Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • Katja Zirlik - Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für innere Medizin I, Freiburg, Deutschland
  • Frank Makowiec - Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • Jens Hoeppner - Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Freiburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch093

doi: 10.3205/15dgch093, urn:nbn:de:0183-15dgch0933

Published: April 24, 2015

© 2015 Glatz et al.
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Text

Einleitung: Die Kombination aus perioperativer Chemotherapie und chirurgischer Resektion hat sich zum Therapiestandard lokal fortgeschrittener Adenokarzinome des Magens und des gastroesophagealen Übergangs (EGAC) entwickelt. Bei 30 - 50 % der therapierten Patienten allerdings werden die postoperativen Zyklen der Chemotherapie nicht verabreicht.

Ziel dieser Studie war es, den Einfluss der Komplettierung des multimodalen Therapieprotokolls auf die onkologischen Behandlungsergebnisse herauszustellen.

Material und Methoden: Eingeschlossen wurden Patienten, die zwischen 2006 und 2013 an der Universitätsklinik Freiburg mit fortgeschrittenem EGAC (cT3-4 und/oder cN+) im Rahmen eines multimodalen Protokolls präoperativ Chemotherapie (FLOT/ECF/EOX) erhalten haben und kurativ reseziert wurden (Gastrektomie/Ösophagusresektion). Patienten- und Tumorspezifikationen, histopathologische Regression (HPR) und Komplettierung der postoperativen Chemotherapie wurden mit dem Gesamtüberleben korreliert.

Ergebnisse: Eingeschlossen in die Analyse wurden 144 Patienten. Insgesamt wurde ein 5-Jahres-Überleben von 58 % erreicht. Alle Patienten waren für eine zusätzliche postoperative Chemotherapie vorgesehen, die bei 36 % der Patienten nicht verabreicht wurde. Patienten, die prä- und postoperative Chemotherapie erhielten, erreichten ein 5-Jahres-Überleben von 75,8 %, im Vergleich zum 40,3 % bei Patienten mit ausschließlich präoperativer Chemotherapie (p=0,001). Die Komplettierung der postoperativen Chemotherapie zeigte sich in der multivariaten Analyse als unabhängiger Prädiktor für ein besseres Gesamtüberleben (RR:0,45; p=0,001).

Die Analyse verschiedener Subgruppen zeigte einen signifikanten Überlebensvorteil nach Komplettierung der postoperativen Chemotherapie bei Patienten mit postoperativ positivem Lymphknotenstatus (ypN+, 5-Jahres-Überleben 64,5 % vs. 9,7 %, p= 0,002) und schlechter HPR mit mehr als 50 % vitaler Tumorzellen im Primärtumor nach präoperativer Chemotherapie (5-Jahres-Überleben 55,5% vs. 19,3 %, p= 0,002).

Schlussfolgerung: Die postoperative Komplettierung des multimodalen Therapieanasatzes hat einen substanziellen Anteil an der Prognoseverbesseung bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem EGAC und scheint sich insbesondere bei Patienten mit Lymphknotenbefall und limitierter HPR positiv auszuwirken.

Abbildung 1 [Abb. 1]