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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Gibt es geschlechtsspezifische Unterschiede in der Behandlung der Peritonealkarzinose mit Zytoreduktion und hyperthermer intraperitonealer Chemotherapie (HIPEC)? Analyse der DGAV Datenbank

Meeting Abstract

  • Martin Kampmann - Charite, Chirurgie, Berlin, Deutschland
  • Jörg Pelz - Universität Würzburg, Chirurgie, Würzburg, Deutschland
  • Pompiliu Piso - Barmherzige Brüder Regensburg, Chirurgie, Regensburg, Deutschland
  • Alfred Königsrainer - Universität Tübingen, Chirurgie, Tübingen, Deutschland
  • Michael Ströhlein - Universität Witten Herdecke, Chirurgie, Köln, Deutschland
  • Marc Rotman - Asklepios Klinik Wiesbaden, Chirurgie, Wiesbaden, Deutschland
  • Beate Rau - Charite, Chirurgie, Berlin, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch061

doi: 10.3205/15dgch061, urn:nbn:de:0183-15dgch0612

Published: April 24, 2015

© 2015 Kampmann et al.
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Einleitung: Die Peritonealkarzinose bei abdominellen Tumoren ist mit einer schlechten Prognose verbunden. Bei ausgewählten Patienten kann die kombinierte Therapie aus Zytoreduktion (CRS) und hyperthermer intraperitonealer Chemotherapie (HIPEC) die Prognose günstig beeinflussen, birgt aber auch ein relevantes Komplikationsrisiko. Ziel dieser Untersuchung ist die Analyse geschlechtsspezifischer Unterschiede auf Risikofaktoren.

Material und Methoden: Die klinischen Daten von 1711 Patienten mit Peritonealkarzinose (917 weiblich, 794 männlich) wurden von 01/2001 und 07/2014 von verschiedener Kliniken in Deutschland in der standardisierten HIPEC Datenbank der DGAV dokumentiert. Von der Untersuchung ausgeschlossen wurden Patienten mit Primarius in Zervix, Ovar und Prostata, aufgrund fehlender Vergleichbarkeit unter dem Aspekt Gender. Die statistische Auswertung erfolgte mit der Software SPSS 20 der Firma IBM.

Ergebnisse: Ein signifikanter geschlechtsspezifischer Unterschied konnte in 4 von 9 untersuchten Aspekten festgestellt werden. Dabei hatten Männer im Vergleich zu Frauen eine signifikant höhere Odd’s Ratio für die Faktoren: Anastomoseninsuffizienz (p<0,05), Wundheilungsstörungen (p<0,01), Reoperationen (p<0,05) und Mortalität (p<0,001). Die Anzahl der Anastomosen war nicht relevant.

Der Peritonealcancer Index (PCI), ist bei Männern im Vergleich zu Frauen signifikant höher (p<0,001). Frauen hatten signifikant häufiger eine vollständige Zytoreduktion, im Sinne CC=0/1 (p<0,01) als Männer.

Schlussfolgerung: Die Untersuchung der HIPEC Datenbank der DGAV auf geschlechtsspezifische Unterschiede zeigt ein höheres Komplikationsrisiko der Männer bei erhöhter Tumorlast. Bei Männern ist eine vollständige Zytoreduktion seltener. In wie fern die Dosierung der intraoperativen Chemotherapie hierbei eine Rolle spielt ist Gegenstands weiterer Untersuchungen.