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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Charakterisierung lokoregionärer differenzierter und dedifferenzierter Liposarkome: Folgen für die Wahl des Resektionsumfangs

Meeting Abstract

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  • Markus P. H. Ghadimi - Universitätsklinik Düsseldorf, Chirurgische Klinik (A), Allgemein-, Thorax-, Viszeral- und Kinderchirurgie, Düsseldorf, Deutschland
  • Alexander Rehders - Universitätsklinik Düsseldorf, Chirurgische Klinik (A), Allgemein-, Thorax-, Viszeral- und Kinderchirurgie, Düsseldorf, Deutschland
  • Wolfram Trudo Knoefel - Universitätsklinik Düsseldorf, Chirurgische Klinik (A), Allgemein-, Thorax-, Viszeral- und Kinderchirurgie, Düsseldorf, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch056

doi: 10.3205/15dgch056, urn:nbn:de:0183-15dgch0568

Published: April 24, 2015

© 2015 Ghadimi et al.
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Einleitung: Hoch differenzierte (WD) und dedifferenzierte (DD) Liposarkome sind die häufigsten histopathologischen Entitäten retroperitonealer Weichteilsarkome. Fernmetastasen treten selten auf, wohingegen lokoregionäre Tumorrezidive eine klinische Herausforderung darstellen. Die vorliegende Studie hatte zum Ziel Charakteristika und Kriterien zu definieren, die bei der chirurgischen Therapieplanung hilfreich sind.

Material und Methoden: Klinische Daten von 247 Patienten mit Primär- und Rezidiverkrankungen wurden systematisch zusammen getragen. Die Anzahl und Lage von Tumoren bei Erstvorstellung und folgenden Rezidivtumoren wurde anhand von Operationsberichten und radiologischer Schichtbilddiagnostik bestimmt.

Ergebnisse: 34% der Patienten wiesen bei Erstvorstellung eine multifokale (2 oder mehr Tumore) lokoregionäre Erkrankung auf, inklusive 9% mit distantem retroperitonealem Tumornachweis. Der Einfluss multifokaler Erkrankung auf das Gesamtüberleben hing im Wesentlichen vom histopathologischen Subtyp (WD vs. DD) und dem Status (Primär- vs. Rezidiverkrankung) ab. Unter den Patienten mit initial unifokaler Erkrankung traten in Folge bei 57% multifokale Tumorrezidive auf, inklusive 11% mit Rezidiven außerhalb des ehemaligen Operationsgebietes. Es konnten keine klinisch-pathologischen oder Behandlungs-assoziierten Faktoren, wie beispielsweise der Resektionsumfang als Prediktoren für multifokale oder distante Tumorrezidive identifiziert werden.

Schlussfolgerung: Multifokale Erkrankungen sind häufig bei differenzierten und dedifferenzierten Liposarkomen des Retroperitoneums. Ferner treten Tumorrezidive nicht selten weit entfernt vom Ursprungsort des Primärtumors auf. Die chirurgische Radikaloperation stellt weiterhin die einzige kurative Behandlungsoption dar, wobei der Resektionsumfang individuell bei jedem Patienten unter Berücksichtigung Tumor- und Patienten-spezifischer Faktoren festgelegt werden sollte.