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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Die Wertigkeit der Feinnadelkatheterjejunostomie in der postoperativen enteralen Ernährung nach Ösophagusresektion

Meeting Abstract

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  • Daniel Falkner - Klinikum St. Georg gGmbH, Klinik für Allgemein- und Visceralchirurgie, Leipzig
  • Roland Plato - Klinikum St. Georg gGmbH, Klinik für Allgemein- und Visceralchirurgie, Leipzig
  • Arved Weimann - Klinikum St. Georg gGmbH, Klinik für Allgemein- und Visceralchirurgie, Leipzig

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch567

doi: 10.3205/14dgch567, urn:nbn:de:0183-14dgch5672

Published: March 21, 2014

© 2014 Falkner et al.
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Einleitung: Die Feinnadelkatheterjejunostomie (FKJ), welche im Jahre 1973 das erste Mal von Delany beschrieben wurde, gilt noch immer als eine komplikationsarme, kostengünstige und das chirurgische Therapieergebnis verbessernde Methode des postoperativen enteralen Kostaufbaus nach komplexen gastrointestinalen Eingriffen. Bei großen Karzinomeingriffen im Oberbauch wird nach den aktuellen Leitlinien zur enteralen Ernährung die intraoperative Anlage einer FKJ empfohlen.

Material und Methoden: In einem Zeitraum von 01.01.2000 bis 31.12.2011 wurden am Klinikum Sankt Georg in Leipzig bei 103 Patienten Resektionen am Ösophagus durchgeführt. In 95 Fällen lag ein Ösophaguskarzinomen vor, wovon 91 Patienten intraoperativ eine Feinnadelkatheterjejunostomie zur postoperativen enteralen Ernährung erhielten. Bei 84 Patienten standen über 6 Monate postoperativ Verlaufsdaten des Ernährungsstatus zur Verfügung.

Ergebnisse: Die postoperative Letalität des Studienkollektivs während des stationären Aufenthalts betrug 8,8% und die 5-Jahres-Überlebensrate 52,30%. Auf die FKJ zurückzuführende und revisionspflichtige schwere Komplikationen wurden in der vorliegenden Studie nicht beobachtet. Bei 4 Patienten kam es im postoperativen Verlauf zwischen dem 7. und 45. Tag zu einer Dislokation. Bei einem Patienten wurde am 9. postoperativen Tag eine nicht korrigierbare Okklusion festgestellt. Dies entspricht einer Komplikationsrate von 5,5%. Nach FKJ-Anlage erfolgte bei 50% der Patienten der Beginn des enteralen Kostaufbaus bis zum zweiten postoperativen Tag. 43 Patienten behielten die FKJ bis maximal zum Ende des dritten postoperativen Monats und 28 Patienten darüber hinaus. Der Median der FKJ-Anlagedauer beträgt 2 Monate bei einer Standardabweichung von 1,42 und einem Mittelwert von 2,51. Trotz der supplementierenden, auch poststationär fortgesetzten enteralen Ernährung beträgt der mediane Gewichtsverlust beginnend ein Jahr vor der Diagnosestellung eines Ösophaguskarzinoms bis zum letzten Messpunkt 6 Monate nach dem operativen Eingriff 11 kg bei einer Standardabweichung von 4,66. Der trotz enteraler Ernährung hohe perioperative Verlust an Körpergewicht zeigt das hohe metabolische Risiko dieser Patienten. Tabelle 1[Tab. 1] , Abbildung 1 [Abb. 1]

Schlussfolgerung: Die Feinnadelkatheterjejunostomie ist bei Patienten nach Ösophagusresektion sicher und ermöglicht eine längerfristige enterale Supplementierung der Ernährung. Zur weitergehenden Beurteilung ist eine randomisierte Studie mit poststationärer Ernährung und Beobachtung des Ernährungsstatus erforderlich.