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Lymphknotenausbeute beim Rektumkarzinom – ist eine Qualitätssicherungsstudie wirksam?
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Published: | March 21, 2014 |
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Einleitung: Die Lymphknotenausbeute gehört zu den anerkannten Parametern chirurgischer Qualität und den Prognosefaktoren beim Rektumkarzinom. Es wurde untersucht, ob die Teilnahme an einer Beobachtungsstudie zur Qualitätssicherung diese Ausbeute verbessert.
Material und Methoden: Ausgewertet wurden Daten einer bundesweiten Qualitätssicherungsstudie aus den Jahren 2000–2010. Analysiert wurden alle Patienten, die bei einem Rektumkarzinom eine tiefe anteriore Resektion (TAR) oder eine abdominoperineale Amputation (APR) erhalten haben.
Ergebnisse: 21.317 Patienten erfüllten die Einschlusskriterien. Im Jahr 2000 erhielten 30,6% der Patienten eine APR, 62,9% eine TAR und 6,4% eine TAR mit Pouch. Im Vergleich dazu wurde 2010 bei 28,1% der Patienten eine APR, bei 60,5% eine TAR und bei 11,4% eine TAR mit Pouch-Anlage durchgeführt (p<0,0001).
Die mittlere Anzahl der mitresezierten Lymphknoten (LK) betrug bei der APR 14,62 LK im Jahr 2000 und 18,65 LK im Jahr 2010 (p<0,0001), bei der TAR entsprechend 16,57 LK und 18,55 LK (p<0,0001) und bei der TAR mit Pouch 16,48 LK und 18,49 LK (p<0,039).
Weiterhin konnte festgestellt werden, dass eine neoadjuvante Behandlung die Ausbeute beeinflusst. Weniger als 12 LK wurden bei 39,2% der vorbehandelten Patienten und bei 28,2% der Patienten ohne Vorbehandlung identifiziert (p<0,0001). Die Wahrscheinlichkeit einen befallenen LK aufzufinden war proportional zur Anzahl der untersuchten LK. So wurde mindestens ein befallener LK bei 13,7% der Präparate mit 5 oder weniger untersuchten Lymphknoten und bei 52,5% der Präparate mit 25 oder mehr untersuchten LK gefunden (p<0,0001).
Schlussfolgerung: Die Teilnahme an einer Beobachtungsstudie verbessert die Lymphknotenausbeute bei der operativen Therapie des Rektumkarzinoms. Bei Patienten, die eine neoadjuvante Therapie hatten, ist die Anzahl der analysierten LK signifikant geringer. Die Wahrscheinlichkeit einen befallenen LK zu finden ist proportional zur Gesamtzahl der untersuchten Lymphknoten. Eine gemeinsame Anstrengung des Chirurgen und des Pathologen ist erforderlich, um durch eine sorgfältige Resektion und akribische Aufarbeitung des Präparates eine korrekte Klassifizierung und eine adäquate weitere Therapie zu ermöglichen.