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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Die Humerusfraktur supracondylär und subkapital – wie viel Evidenz können wir aus der aktuellen Literatur schöpfen?

Meeting Abstract

  • Martin M. Kaiser - Univ.-Klinikum S-H, Campus Lübeck, Klinik für Kinderchirurgie, Lübeck
  • Anna Kamphaus - Univ.-Klinikum S-H, Campus Lübeck, Klinik für Kinderchirurgie, Lübeck
  • Elisabeth Massalme - Univ.-Klinikum S-H, Campus Lübeck, Klinik für Kinderchirurgie, Lübeck
  • Marion Rapp - Univ.-Klinikum S-H, Campus Lübeck, Klinik für Kinderchirurgie, Lübeck

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch308

doi: 10.3205/14dgch308, urn:nbn:de:0183-14dgch3083

Published: March 21, 2014

© 2014 Kaiser et al.
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Einleitung: In einer eigenen Erhebung über einen 1-Jahres Zeitraum mit insgesamt 438 Frakturen fanden sich 19 (4,3%) im Bereich des proximalen und 74 Frakturen (16,9%) im nicht-artikulären Bereich des distalen Humerus. Epidemiologische Daten zeigen eine Zunahme von Unterarm- als auch Oberarmfrakturen. Aufgrund dieser Relevanz wurden anhand der aktuellen Literatur die Diagnostik, Therapieentscheidung und Operationsverfahren auf ihre Evidenz geprüft.

Material und Methoden: Aktuelle Standardwerke der Kindertraumatologie, die entsprechenden Leitlinien sowie die Literatur wurden anhand einer PubMed-Recherche analysiert und wurden zusätzlich mit den eigenen Behandlungsergebnissen verglichen.

Ergebnisse: Bei der subkapitalen Humerusfraktur kann bei der Bildgebung die Röntgendiagnostik durch die Sonographie zumindest ergänzt werden. Da die Grenzen zur operativen Behandlung jeweils divergent gezogen werden, wird bis zum Vorliegen valider Studien zusammenfassend ein pragmatischer Kompromiss vorgelegt. Tendenziell ist die ESIN-Osteosynthese der K-Draht-Fixierung vorzuziehen.

Bei der supracondylären Humerusfraktur ist die exakte konventionelle Röntgendiagnostik nach wie vor der Schlüssel zur Beurteilung. So lange sich keine Klassifikation weltweit etabliert hat, stellt die Einteilung nach v. Laer weiterhin eine praxisrelevante Option dar. Wenig Evidenz liegt für die operative Versorgung vor: für die ESIN-Osteosynthese und den Fixateur externe ist die Datenlage knapp, bei der K-Draht-Osteosynthese werden unterschiedliche Konfigurationen eingesetzt. Generell favorisiert wird die geschlossene Reposition.

Schlussfolgerung: Insgesamt ist die Evidenzlage auch heute noch mäßig. Prospektiv randomisiert Studien sollten folgende Ziele beinhalten:

  • Sichere Festlegung der Grenzen der konservativen Behandlung subkapitaler Humerusfrakturen
  • Verfahrenswahl der operativen Versorgung supracondylärer Humerusfrakturen