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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Thoraxwandrekonstrukion und Kolon-Hernienrepair nach initialer Defektrekonstruktion einer Sternum-Osteomyelitis mittels Omentum-Plastik

Meeting Abstract

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  • Christian Dirk Taeger - Universitätsklinik Erlangen, Plastisch und Handchirurgische Klinik, Erlangen
  • Ulrich Kneser - Unfallklinik Ludwigshafen, Klinik für Hand-, Plastische- und Rekonstruktive Chirurgie, Ludwigshafen
  • Raymund E. Horch - Universitätsklinik Erlangen, Plastisch und Handchirurgische Klinik, Erlangen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch898

doi: 10.3205/13dgch898, urn:nbn:de:0183-13dgch8980

Published: April 26, 2013

© 2013 Taeger et al.
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Einleitung: Sternale Wundinfektionen nach kardiovaskulären Eingriffen stellen für Patienten potentiell lebensbedrohliche Komplikationen dar. Bei einer nur geringen Inzidenz von ca. 0,3-5% liegt die Mortalitätsrate entsprechend der aktuellen Literatur zwischen 14-47%. Moderne plastisch-rekonstruktive Verfahren bestehen meist neben einem radikalem chirurgischen Debridement und Unterdrucktherapie aus einer Defektrekonstruktion im Verlauf mittels lokaler oder freier Lappenplastik. Vor allem in der Vergangenheit wurde oftmals eine Omentum-Plastik durchgeführt, die allerdings aufgrund potentieller schwerwiegender Komplikationen an Bedeutung verloren hat.

Material und Methoden: Unserer Klinik wurde ein auswärtig behandelter Patient zur weiteren Therapie vorgestellt, nachdem es nach Bypassanlage im späteren Verlauf zu einer Sternum-Osteomyelitis gekommen war. Diese wurde initial nach radikalem chirurgischen Debridement mittels Omentum-Plastik erfolgreich therapiert. Im Verlauf entwickelte sich allerdings eine präthorakale Kolon-Hernie, vergesellschaftet mit einem Upside-down-Magen. Der Magen wurde zurückverlagert, die Hernie nach entsprechender Reposition und Netzeinlage versorgt. Zur Rekonstruktion der Thoraxwand wurde eine Lappenplastik durchgeführt, bei der beide Rektus- und Pektoralis-Muskeln nach entsprechender Mobilisation über dem ehemaligen Defekt vereinigt wurden.

Ergebnisse: Im weiteren Verlauf kam es zu keinerlei Auffälligkeiten oder Rezidiv-Hernie bei dem Patienten. Des Weiteren kam es zu keinen respiratorischen Einschränkungen oder Wiederauftreten der Sternum-Osteomyelitis.

Schlussfolgerung: Auch wenn in der Vergangenheit gezeigt werden konnte, dass eine suffiziente Therapie einer Sternum-Osteomyelitis nach entsprechendem Debridement mittels Omentum-Plastik möglich ist, so kann es – wie im vorliegenden Fall beschrieben – zu schwerwiegenden Komplikationen kommen. Der von unserer Klinik durchgeführte Ansatz zur Versorgung einer präthorakalen Hernie und Rekonstruktion der Thoraxwand mittels 4-fach Compound-Lappenplastik soll eine der möglichen Herangehensweisen bei Auftreten von Komplikationen bieten.