Article
Thoraxwandrekonstrukion und Kolon-Hernienrepair nach initialer Defektrekonstruktion einer Sternum-Osteomyelitis mittels Omentum-Plastik
Search Medline for
Authors
Published: | April 26, 2013 |
---|
Outline
Text
Einleitung: Sternale Wundinfektionen nach kardiovaskulären Eingriffen stellen für Patienten potentiell lebensbedrohliche Komplikationen dar. Bei einer nur geringen Inzidenz von ca. 0,3-5% liegt die Mortalitätsrate entsprechend der aktuellen Literatur zwischen 14-47%. Moderne plastisch-rekonstruktive Verfahren bestehen meist neben einem radikalem chirurgischen Debridement und Unterdrucktherapie aus einer Defektrekonstruktion im Verlauf mittels lokaler oder freier Lappenplastik. Vor allem in der Vergangenheit wurde oftmals eine Omentum-Plastik durchgeführt, die allerdings aufgrund potentieller schwerwiegender Komplikationen an Bedeutung verloren hat.
Material und Methoden: Unserer Klinik wurde ein auswärtig behandelter Patient zur weiteren Therapie vorgestellt, nachdem es nach Bypassanlage im späteren Verlauf zu einer Sternum-Osteomyelitis gekommen war. Diese wurde initial nach radikalem chirurgischen Debridement mittels Omentum-Plastik erfolgreich therapiert. Im Verlauf entwickelte sich allerdings eine präthorakale Kolon-Hernie, vergesellschaftet mit einem Upside-down-Magen. Der Magen wurde zurückverlagert, die Hernie nach entsprechender Reposition und Netzeinlage versorgt. Zur Rekonstruktion der Thoraxwand wurde eine Lappenplastik durchgeführt, bei der beide Rektus- und Pektoralis-Muskeln nach entsprechender Mobilisation über dem ehemaligen Defekt vereinigt wurden.
Ergebnisse: Im weiteren Verlauf kam es zu keinerlei Auffälligkeiten oder Rezidiv-Hernie bei dem Patienten. Des Weiteren kam es zu keinen respiratorischen Einschränkungen oder Wiederauftreten der Sternum-Osteomyelitis.
Schlussfolgerung: Auch wenn in der Vergangenheit gezeigt werden konnte, dass eine suffiziente Therapie einer Sternum-Osteomyelitis nach entsprechendem Debridement mittels Omentum-Plastik möglich ist, so kann es – wie im vorliegenden Fall beschrieben – zu schwerwiegenden Komplikationen kommen. Der von unserer Klinik durchgeführte Ansatz zur Versorgung einer präthorakalen Hernie und Rekonstruktion der Thoraxwand mittels 4-fach Compound-Lappenplastik soll eine der möglichen Herangehensweisen bei Auftreten von Komplikationen bieten.