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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Neue Erkenntnisse in der Diagnostik und Therapie der posttraumatischen Dystrophie des Fußes

Meeting Abstract

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  • Egmont Scola - Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum, Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Neubrandenburg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch561

doi: 10.3205/13dgch561, urn:nbn:de:0183-13dgch5610

Published: April 26, 2013

© 2013 Scola.
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Einleitung: Unerklärbare Schmerzen ca. 6 bis 14 Wochen nach einem Fußtrauma werden häufig dem CRPS I zugeordnet. Die Therapie ist unspezifisch, die Prognose unklar, eine Atrophie nicht auszuschließen. Können dagegen av-Shunts nachgewiesen werden, lassen sich diese therapeutisch angehen.

Material und Methoden: Bei 10 Patienten mit einem Fußtrauma (4 OSG-Verletzungen, 2 Calcaneusfrakturen, 2 Mittelfußverletzungen, 2 orthopädische Korrekturen) persistierten ungewöhnliche Beschwerden mit Belastungsunfähigkeit. In der venösen Blutgasanalyse (v. BGA) aus der V. saphena magna beidseits konnte eine Differenz in der Sauerstoffsättigung von 10 - 18 mm Hg (verletzte Seite erhöht) gefunden werden. In der funktionellen Nuklidangiographie (Perfusionsszintigraphie) waren die typischen Merkmale für av-Shunts zu erkennen. Es folgte eine stationäre, rheologische Behandlung mit Balneo-/Physiotherapie sowie antioxydativer, antiinflammatorischer Medikation für 3 Wochen. Die Abschlusskontrollen (v. BGA, funktionelle Nuklidangiographie) zeigten nahezu seitenidentische Befunde.

Ergebnisse: Bei allen Patienten konnte die Rate der av-Shunts vermindert werden mit deutlicher Verbesserung der Symptome, sodass die Belastung der Extremität aufgebaut werden konnte. Die Arbeitsfähigkeit wurde nach 4 - 6 Wochen erreicht, eine Atrophie immer verhindert.

Schlussfolgerung: Persistierende av-Shunts nach Fußtraumen können ähnliche Symptome wie bei CRPS I verursachen. Sind diese nachweisbar (v. BGA, funktionelle Nuklidangiographie), besteht die Möglichkeit einer gezielten Therapie mit sehr guten Erfolgsaussichten.