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Die MRT-basierte, selektive Indikation zur neoadjuvanten Radiochemotherapie beim Rektumkarzinom ist onkologisch gerechtfertigt. Zwischenauswertung einer prospektiven multizentrischen Beobachtungsstudie
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Published: | April 26, 2013 |
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Einleitung: Um die bei herkömmlicher Indikation zur neoadjuvanten Radiochemotherapie (nRCT) beim Rektumkarzinom zu erwartende Übertherapie zu vermeiden, wird in einer prospektiven multizentrischen Beobachtungsstudie (OCUM) die Indikation zur nRCT abhängig vom Abstand des Tumors von der mesorektalen Faszie im präoperativen MRT-Befund überprüft. Ziel der Zwischenauswertung war die Klärung der Frage, ob hierdurch die Häufigkeit der nRCT vermindert werden kann, ohne das Lokalrezidivrisiko zu erhöhen.
Material und Methoden: An 4 Kliniken wurde bei Patienten mit Rektumkarzinom (cT2-4, jedes cN, M0) eine nRCT bei Tumoren des mittleren und unteren Drittels nur dann vorgenommen, wenn ein cT4-Tumor vorlag, der Abstand des Tumors vom zirkumferentiellen Resektionsrand (CRM) ≤ 1 mm war, und bei cT3-Tumoren im unteren Drittel. Das Krankengut wurde zur Beantwortung der Fragestellung in 4 Gruppen unterteilt:
- Gruppe A (nRCT sowohl nach herkömmlicher wie nach MRT-basierter Indikation) n=147
- Gruppe B (nRCT lediglich nach MRT-basierter Indikation) n=1
- Gruppe C (primäre Chirurgie sowohl nach herkömmlicher wie nach MRT-basierter Indikation) n=98
- Gruppe D (primäre Chirurgie nach MRT-basierter Indikation, nach herkömmlicher Indikation wäre eine nRCT erfolgt) n=131
Ergebnisse: Von 378 bisher eingeschlossenen Patienten konnten 377 Patienten ausgewertet werden. Die Mesorektumexzision erfolgte nur bei 8 Patienten (2,1%) im muscularis propria plane.
Die Häufigkeit pCRM-negativer Tumorresektionen betrug in Gruppe A 129/147 (87,8%), in Gruppe B 1/1, in Gruppe C 95/98 (96,9%), in Gruppe D 126/131 (96,2%). Der Anteil der Patienten mit positivem pCRM-Status als Surrogatparameter für ein späteres Lokalrezidiv war somit in allen Gruppen, insbesondere in Gruppe D mit 3,8 % niedrig.
Schlussfolgerung: Unter der Voraussetzung einer hohen Qualitität der TME-Chirurgie ist die MRT-basierte Indikation zur nRCT beim Rektumkarzinom gerechtfertigt. Hierdurch konnte bei 46,7% (130/278) Patienten eine nRCT mit ihren akuten und chronischen Nebenwirkungen vermieden werden, ohne das Lokalrezidivrisiko zu erhöhen.