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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Keine Verlängerung der Operationszeit durch suprapubischen Zugang bei laparoskopischer Cholezystektomie

Meeting Abstract

  • Jerzy Laniewski - Johannes-Wesling Klinikum Minden, Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Minden
  • Stefan Sauerland - Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWIG), IFOM - Institut für Forschung in der Operativen Medizin, Köln
  • Esther Gitei - Johannes-Wesling Klinikum Minden, Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Minden
  • Oke Akkermann - Johannes-Wesling Klinikum Minden, Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Minden
  • Berthold Gerdes - Johannes-Wesling Klinikum Minden, Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Minden

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch499

doi: 10.3205/13dgch499, urn:nbn:de:0183-13dgch4991

Published: April 26, 2013

© 2013 Laniewski et al.
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Text

Einleitung: Gegenstand: Vergleich der Operationszeit (OZ) zwischen der kombiniert suprapubisch-transumbilikalen Cholezystektomie (MI-CHE) und der Standard Laparoskopischen 4-Trokar Cholezystektomie (ST-CHE).

Hintergrund: Die MI-CHE ist eine kürzlich beschriebene Cholezystektomie-Technik (Endoscopy 2009; 41:E1-E2) mit kaum sichtbaren Narben (Abb.1). Hierbei wird unter optischer Kontrolle einer suprapubisch eingeführten 45° Optik mit einer ebenfalls suprapubisch platzierten Greifzange und einem transumbilikalen Operationsinstrument eine laparoskopische Cholezystektomie vorgenommen. Der initiale Zugang zum Abdomen erfolgt im Bereich einer umbilikalen Minilaparotomie. Optional wird ein 3mm Hilfsinstrument ohne Trokar im Bereich der rechten Flanke benutzt.

Material und Methoden: In einer prospektiv randomisierten Studie wurden 40 Patienten bei Gallenkoliken mittels MI-CHE oder ST-CHE operiert (20 je Gruppe). Die Operation wurde von vier Chirurgen vorgenommen, die nie zuvor eine laparoskopische Cholezystektomie operiert hatten. Alle Operationen wurden von dem gleichen verantwortlichen Operateur assistiert, der mit beiden Methoden vertraut war. Die Studienhypothese lautete: Die MI-CHE dauert weniger als 20 Minuten länger als die ST-CHE (Nicht-Unterlegenheits-Design).

Ergebnisse: Die mittlere OZ betrug bei der MI-CHE 65,5 (Stdabw. 17,9) Minuten versus 69,7 (14,9) bei der ST-CHE. Da das 95% Konfidenz-Intervall um diese Differenz von -4,2 Minuten zwischen -14,8 und 6,4 Minuten lag, war die Nicht-Unterlegenheit in dem definierten Rahmen bewiesen. In dem Studienkollektiv war die OZ damit bei der MI-CHE kürzer als bei der ST-CHE. Dieser Unterschied war jedoch nicht signifikant (p=0.43). Bei einem Patienten mit einer MI-CHE kam es zu einer Zugangsverletzung bei der umbilikalen Minilaparotomie, die zu einer Reoperation führte. Weitere Komplikationen traten nicht auf. Abbildung 1 [Abb. 1].

Schlussfolgerung: Die MI-CHE verlängert die OZ nicht relevant. In dem Studienkollektiv war die mittlere OZ bei der MI-CHE sogar etwas kürzer als bei der ST-CHE. Diese Studie weist darauf hin, dass die MI-CHE nicht schwieriger zu erlernen ist als die ST-CHE. Da die MI-CHE darüber hinaus kaum sichtbare Narben verursacht, wird diese Technik zu unserem bevorzugten Operationsverfahren bei unkompliziertem Gallensteinleiden.