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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Vergleich der Nebenwirkungen von Propranolol und Prednisolon bei Kurzzeittherapie von infantilen Hämangiomen (iH)

Meeting Abstract

  • Inge Schwab - Ev. Elisabeth Klinik, Lasermedizin, Berlin
  • Michael Adam - Ev. Elisabeth Klinik, Lasermedizin, Berlin
  • Kathrin Stawski - Ev. Elisabeth Klinik, Lasermedizin, Berlin
  • H.-Peter Berlien - Ev. Elisabeth Klinik, Lasermedizin, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch404

doi: 10.3205/13dgch404, urn:nbn:de:0183-13dgch4044

Published: April 26, 2013

© 2013 Schwab et al.
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Einleitung: Die Begründung zur Einführung von Propranolol in die systemische Therapie von IH waren die berichteten Nebenwirkungen einer Langzeittherapie mit Kortikosteroiden, vor allem Mineralokortikosteroide. Ziel der Studie war die Erfassung der unterschiedlichen Nebenwirkungen bei Mineralocorticoiden und Glucocorticoiden einerseits und die Abhängigkeit der Nebenwirkungen von der Behandlungsdauer im Vergleich zu einer Kurzzeit-Propranolotherapie.

Material und Methoden: Eine Metaanalyse einer systematischen Pubmed Suche über Nebenwirkungen von Kurzzeittherapien mit Propranolol und Kortikosteroiden. Die Auswertung der veröffentlichten Artikel erfolgte nach folgenden Kriterien: Substanzen, lebensbedrohliche Komplikationen, Dauer der Anwendung und akute oder chronische Nebenwirkungen. Hier wurde unterschieden zwischen länger oder kürzer als1 Monat Gesamtdauer einer systemischen Therapie mit den Substanzen.

Ergebnisse: Das Risiko für Hypertension und Diabetes ist größer bei Mineralocorticoiden als bei Glucocorticoiden. Jedoch den größten Effekt hat die Therapiedauer. Alle berichteten Nebenwirkungen entstanden bei einer Therapiedauer von mehr als 1 Monat. Nebenwirkungen bei einer Kurzzeittherapie mit Prednisolon wurden nicht berichtet. Die einzige Kontraindikation waren perinatale Virusinfektionen oder Frühgeborene unter 1 Monat wegen des Risikos der verzögerten Hirnreifung. Beim Propranolol waren alle Nebenwirkungen unabhängig von der Therapiedauer, die meisten und schweren Komplikationen wie Bradycardie, Hypotension, Hypoglycämie and Hypokaliämie wurden inital in der Einstellungsphase beobachtet.

Schlussfolgerung: Wenn bei IH eine dringliche Indikation zur systemischen Therapie vorliegt und Kontraindikationen für Propranolol bestehen oder erst ausgeschlossen werden müssen, sollte zügig mit einer Prednisolontherapie begonnen werden und dann ggf. umgestellt werden. Ferner besteht bei schwierigen Sozialverhältnissen die Gefahr der unregelmäßigen Medikamentengabe oder Ernährung mit dem Risiko der Hypoglykämie. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass bei einer kombinierten Lasertherapie auch bei komplizierten Hämangiomen die Gesamtdauer der systemischen Therapie in der Regel unter 3 Monaten liegt, kann dann auch eine Prednisolontherapie beibehalten werden.