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Total endoskopische iliaco-inguinale Lymphknotendissektion beim malignen Melanom
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Published: | April 26, 2013 |
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Einleitung: Die offene inguinale Lymphknotendissektion (LD) ist mit einer hohen Rate von Wundrandnekrosen, Sekundärheilungen und Lymphfisteln vergesellschaftet. Bei sich eher ausweitender dermatologisch-onkologischer Indikationsstellung zur inguinalen und iliaco-inguinalen LD haben wir ein Verfahren zur vollständigen endoskopischen LD entwickelt und in seiner Anwendung über 3 Jahre prospektiv dokumentiert.
Material und Methoden: Die iliacale Dissektion wird über einen präperitonealen Zugang mittels umbilicalem Kameratrokar und zwei Arbeitstrokaren durchgeführt. Im Extraperitonealraum wird entlang der Iliacalgefäße die Dissektion vorgenommen. Für die inguinale Dissektion wird der präfasciale Raum oberhalb des Leistenbandes mit einem Ballondissektor vorpräpariert, sodann erfolgt die Darstellung der femoralen Gefäße direkt unter dem Leistenband. Von proximal wird entlang der Gefäße disseziert und sekundär en bloc die Lymphadenektomie durchgeführt. Dabei wird die V. saphena magna partiell proximal reseziert.
Die Datenerfassung erfolgte aus einer prospektiv geführten Patientendatenbank. Zu Vergleichszwecken wurde eine historische Matched-Pair-Gruppe gebildet. Der Wilcoxon-Mann-Whitney-Test wurde verwendet.
Ergebnisse: Im Zeitraum von 2009 bis 2012 wurden 33 Patienten einem Vergleich unterzogen. Die Operationsdauer betrug im Median 186,8Min. (Min. 104/Max. 356). Die stationäre Verweildauer lag bei 13,3 Tage. Bei 14 von 33 Patienten traten Lymphozelen auf. Bei 2 von 33 Patienten (6%) trat eine Hautnekrose bei dermisnaher subcutaner Präparation auf. Diese verheilten nach Exzision ohne weitere Wundkomplikationen. Bei 6 von 33 Patienten (18%) traten klinisch beobachtete Infekte auf, welche unter Antibiotikabehandlung vollständig ausheilten. Es gab keine Re-OP deswegen. Im Mittel konnte eine Gesamte-Lymphknoten-Ausbeute von 13,6 erreicht werden.
Schlussfolgerung: Die vollständig endoskopische iliaco-inguinale LD ist ein sicheres und auf Grundlage der bisherigen Zahlen onkologisch adäquates Dissektionsverfahren. Der Vorteil liegt in der niedrigen Rate von Wundheilungsstörungen und in einem deutlich verringerten postoperativen stationären Aufenthalt. Ein weiterer großer Vorteil liegt in der früheren Mobilisierbarkeit der Patienten bei niedrigerem Schmerzmittelverbrauch.