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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Komplette mesokolische Exzision verbessert das Überleben bei rechtsseitigem Kolonkarzinom

Meeting Abstract

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  • Stefan Benz - Kliniken Nagold, Allgemein-Viszeral- und Gefäßchirurgie, Nagold
  • Friedemann Hieronimus - Kliniken Nagold, Allgemein-Viszeral- und Gefäßchirurgie, Nagold

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch033

doi: 10.3205/13dgch033, urn:nbn:de:0183-13dgch0336

Published: April 26, 2013

© 2013 Benz et al.
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Einleitung: Die komplettemesocolische Exzision (CME) mit zentraler vaskulärer Ligatur (CVL) beimrechtsseitigen Kolonkarzinom ist eine komplexe Operation und wurde 2009 alsGesamtkonzept publiziert. Dem möglichen onkologischen Vorteil steht dabei einpotenziell erhöhtes Morbiditätsrisiko gegenüber. Eine endgültige Beurteilung derCME mit CVL ist bei der nochunzureichenden Datenlage derzeit nicht möglich

Material und Methoden: Abhängig von derErfahrung des Operateurs und Patientenfaktoren wurde seit 2005 eine der CME analogeOperation durchgeführt und die Radikalität prospektiv in „eingeschränkt“(non-CME) und „nicht-eingeschränkt“ (CME) klassifiziert. Entscheidungskriteriumwar die Freilegung der Vena mesenterica superior (VMS) und die isolierteradikuläre Absetzung der V. ileocolica an der VMS. Die Nachverfolgung erfolgtein jährlichen Abständen. Von 2005-2010 wurden 155 Patienten mit rechtsseitigen Kolonkarzinomen

(C18.0, C18.2, C18.3) rechtshemikolektomiert. Nach Ausschluss von Notfällen(n=8), UICC Stadium IV (n=24) und „lost of follow-Up“s (n=32) verblieben 91Patienten für die Analyse. 59 Patienten wurden als CME klassifiziert 32 alsnon-CME. Die mediane Nachbeobachtungszeit beträgt 42 Monate.

Ergebnisse: Die mediane Lymphknotenanzahl im OP-Präparat war in der CMEGruppe höher (43,0 vs 29,5, p<0,002). Die perioperative Morbidität undLetalität unterschieden sich nicht. Die Stadienverteilung unterschied sichsignifikant (p=0,007), wobei sich in der CME Gruppe weniger Patienten imStadium UICC III befanden (46,8% vs. 27,1%). Im Stadium III verstarben bisherin der CME-Gruppe 1/16 (6,25%) in der non-CME Gruppe 4/15 (26,6%) Patienten. Inden gemeinsam analysierten Stadien I-III findet sich für die CME-Gruppe einsignifikant höheres 5 Jahres-Gesamtüberleben (87,8% vs 65,1% p>0,0008; Hazardratio 5,1 (1.523 to 17.51)) und krankheitsfreies Überleben 87,9% vs. 76,8%p<0,0084; HR 5,6 (2.114 to 15.32)). Abbildung 1 [Abb. 1].

Schlussfolgerung: Die Daten unterstützen das Konzept einer Verbesserung desonkologischen Ergebnisses durch die CME mit CVL beim rechtsseitigenKolonkarzinom, bedürfen aber einer Überprüfung durch eine große multizentrischeStudie.