Article
Dual Axis Perforator Flaps
Search Medline for
Authors
Published: | April 23, 2012 |
---|
Outline
Text
Einleitung: Der Erfolg traditioneller „Mono-Axis-Perforator“ Lappenplastiken ist durch die Größe eines Perforasoms bestimmt.
Häufig ist die perfundierte Lappenspitze der kritische Faktor bei der plastisch-rekonstruktiven Defektdeckung.
In Anlehnung an die Angiosom-Theorie von Taylor und das Perforasom-Konzept von Saint-Cyr stellen wir die Hypothese auf, dass durch eine vaskuläre Vereinigung angrenzender Perforasome der Lappenerhalt sicherer gestaltet werden kann.
Material und Methoden:
Patient 1
Anamnese: 74 Jahre. ESBL-infizierter Weichteildefekt am distalen Unterschenkel dorsal bei Zustand nach auswärtiger Umkipp-Plastik zur Versorgung einer Achillessehenruptur.
Vorbestehende HRST, DM, pAVK, postthrombotisches Syndrom nach TBVT, Zn. Lungenembolie.
Therapie: Achillessehnenexzision, Dual-Axis-Perforator gestielte fasziokutane Transpositions-Lappenplastik (Abb. 1).
Patient 2
Anamnese: 59 Jahre. Weichteildefekt am Zeigefinger dorsal bei infizierter Pseudarthose nach Re-Arthodese infolge einer Kreissägenverletzung am PIP-Gelenk.
Therapie: Pseudarthrosenresektion, Transplantation eines kortikospongiösen Spannes, Dual-Axis-Perforator gestielte fasziokutane 180°-Propeller-Lappenplastik (Abb. 2).
Patient 3
Anamnese: 46 Jahre. Weichteildefekt in der Axilla nach auswärtiger Behandlung einer nekrotisierenden Fasziitis infolge eines Bagatelltraumas. Zustand nach Langzeitbeatmung (4 Wo), septisches Multiorganversagen, Thrombozytopenie.
Therapie: Nekrektomie, Dual-Axis-Perforator gestielte fasziokutane 90°-Propeller-Lappenplastik (Abb. 3).
Ergebnisse: In Gewebsdefekten, in denen eine kritische Lappengröße erforderlich war, konnte durch ein zusätzlich präpariertes, Lappen-versorgendes Perforatorgefäß eine territoriale vaskuläre Fusion von benachbarten Perforasomen erreicht werden und die Lappenperfusion als auch die Lappenausdehnung optimiert bzw. vergrößert werden.
Schlussfolgerung: Anhand klinischer Beobachtungen ist festzustellen, dass die „Dual-Axis-Perforator“-Technik bei einzeitiger Defektdeckung (ohne vorangegangener Präkonditionierung) der traditionellen „Mono-Axis-Perforator“-Technik überlegen ist. Das „Dual-Axis-Perforator“-Prinzip kann unter Berücksichtigung anatomischer Gegebenheiten auch für Propeller-Lappenplastiken angewandt werden und stellt eine sinnvolle und sichere Erweiterung des klinisch relevanten Perforasom-Konzeptes dar.