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129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

24.04. - 27.04.2012, Berlin

Patienten mit HCC profitieren von Extended Criteria Donor Organs

Meeting Abstract

  • Nils Heits - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Klinik für Allgemein- und Thoraxchirurgie, Kiel
  • Heiko Aselmann - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Klinik für Allgemein- und Thoraxchirurgie, Kiel
  • Benedikt Reichert - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Klinik für Allgemein- und Thoraxchirurgie, Kiel
  • Arnold Radtke - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Klinik für Allgemein- und Thoraxchirurgie, Kiel
  • Thomas Becker - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Direktor der Klinik für Allgemein- und Thoraxchirurgie, Kiel
  • Felix Braun - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Klinik für Allgemein- und Thoraxchirurgie, Kiel

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 24.-27.04.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgch154

doi: 10.3205/12dgch154, urn:nbn:de:0183-12dgch1545

Published: April 23, 2012

© 2012 Heits et al.
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Einleitung: Das HCC ist mit einer Inzidenz von 5,9 % die 6 häufigste Krebserkrankung (General World Cancer Statistic 2011). Bei fortgeschrittenener Leberzirrhose bietet die Lebertransplantation (LTx) eine kurative Therapiemöglichkeit. Um die Sterberate auf der Warteliste zu senken erfolgte 2006 die Einführung des MELD-Allokationssystem. In dieser Studie untersuchten wir den Einfluss der MELD-Allokation bei Patienten mit HCC in Zirrhose.

Material und Methoden: In dieser Studie erfolgte die Auswertung von Patientendaten, welche am UKSH Kiel zwischen 2003 und 2011 aufgrund eines HCC zur LTx gelistet und ggf. transplantiert wurden. Ausgewertet wurden Wartelistenzeit, Wartelistenmortalität, TNM-Stadium, MELD-Score zum Zeitpunkt der Transplantation, Art der Bridgingtherapie, Art des Organangebots, Immunsuppression, Morbidität, HCC-Rezidivrate nach Transplantation. Abschließend wurden die Ergebnisse vor und nach Einführung des MELD-Allokationssystems verglichen.

Ergebnisse: Bei 71 Patienten erfolgte die Aufnahme auf die Warteliste. Von den gelisteten Patienten erfolgte bei 58 eine LTx. Bei 14% erfolgte eine Leberlebendspende, bei 38% eine postmortale Spende mittels Primärangebot und bei 64% mittels Zentrumsangebot. Vor LTx wurde bei 45% der Patienten eine Bridgingtherapie durchgeführt, welche in 84% der Fälle als TACE erfolgte. Nach MELD-Einführung zeigte sich eine Zunahme der zur LTx gelisteten Patienten mit HCC. Nach MELD-Einführung erfolgte signifikant häufiger eine Versorgung der Patienten durch Zentrumsangebote (69% der Fälle). Hierunter zeigte sich eine signifikante Verkürzung der Wartelistenzeit sowie eine Verringerung der postoperativen Mortalität, Rezidivrate und Notwendigkeit einer Retransplantation. Der MELD-Score lag am Tag der LTx im Mittel bei 14,6 (±7,2).

Schlussfolgerung: Nach MELD-Einführung zeigte sich eine Zunahme der gelisteten Patienten mit HCC in Zirrhose. Durch Zentrumsangebote konnte die Wartelistenzeit effektiv verkürzt werden. Durch eine schnelle Transplantation konnte nach Erhalt eines Zentrumsangebot die Rezidivrate und postoperativ Mortalität signifikant gesenkt werden. Eine schnelle Versorgung der Patienten aus Zentrumsangeboten scheint eine effektive Maßnahme zur Verminderung der Wartezeit, postoperativen Mortalität und Rezidivrate zu sein.