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128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Gesichtsemphysem nach Submucosaresektion im Rektum – eine seltene Komplikation

Meeting Abstract

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  • Leif Schiffmann - Chirurgische Universitätsklinik Rostock, Abteilung für Allgemeine, Thorax-, Gefäß- und Transplantationschirurgie, Rostock
  • Evelyn Kidess - Chirurgische Universitätsklinik Rostock, Abteilung für Allgemeine, Thorax-, Gefäß- und Transplantationschirurgie, Rostock
  • Ernst Klar - Chirurgische Universitätsklinik Rostock, Abteilung für Allgemeine, Thorax-, Gefäß- und Transplantationschirurgie, Rostock

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch770

doi: 10.3205/11dgch770, urn:nbn:de:0183-11dgch7707

Published: May 20, 2011

© 2011 Schiffmann et al.
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Einleitung: Zur endoskopischen Abtragung breitflächiger Kolonadenome hat sich die en-bloc Resektion als Submucosaresektion zunehmend etabliert. Der folgende Fallbericht soll dazu beitragen, die Erfahrung mit dieser Methode anhand einer wesentlichen Komplikation zu erweitern.

Material und Methoden: Wir berichten hier über eine Submucosaresektion eines Polypenresiduum bei 12 cm ab ano bei einer 73-jährigen Patientin. Während einer Vorsorgekoloskopie wurde ein Polyp bei 12 cm ab ano unvollständig abgetragen. In der Histologie fand sich eine unvollständig abgetragende high grade Neoplasie und es wurde die Indikation zur „Nachresektion“ gestellt. Diese wurde aufgrund der breiten Basis des Polypen als Submucosaresektion durchgeführt werden. Der Eingriff erfolgte in leichter Sedierung in der Chirurgischen Endoskopie. Nach 30 Minuten war die Raumforderung beinahe entfernt und hing nur noch an ca. 1/6 der vorher markierten Resektionslinie. Die Patientin wurde zu diesem Zeitpunkt unruhig und hatte ein massiv geschwollenes Gesicht. Es erfolgte der Abbruch unter dem Verdacht einer allergischen Reaktion auf die Sedierung. Im weiteren Verlauf stellte sich heraus, dass es sich hierbei um ein Hautemphysem handelte. Im folgenden CT wurde ein Emphysem im Mediastinum, Retroperitonealraum sowie Pneumothoraces bds. nachgewiesen. Es wurde sofort eine Antibiotika-Therapie eingeleitet und eine Thoraxdrainage angelegt. Drei Monate später erfolgte die Entfernung des Restbefundes in TEM-Technik. Die Muskularis blieb histologisch intakt.

Ergebnisse: Die Entfernung großer polypöser Prozesse als en-bloc Resektat mittels Submucosaresektion entspricht chirurgischen Grundsätzen der Tumorchirurgie und erlaubt eine exakte histologische Beurteilung der basalen und lateralen Reseketionsebenen. Die hier vorgestellte Komplikation ist selten. Inwieweit Inzidenz und Ausmaß durch die Verwendung von CO2 statt Luft reduziert werden kann, bedarf der Diskussion und weiterer Beobachtungen.

Schlussfolgerung: Wir schlagen vor, ein zentrales Register zur Dokumentation von Komplikationen bei der Etablierung der Submucosaresektion einzurichten, um so das Risiko des Verfahrens besser einschätzen zu können.