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128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Weniger vaskuläre Komplikationen durch neue IABP-Systeme

Meeting Abstract

  • Saad Rustum - Medizinische Hochschule Hannover, Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie, Hannover
  • Theodosios Bisdas - Medizinische Hochschule Hannover, Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie, Hannover
  • Ammar Al Ahmad - Medizinische Hochschule Hannover, Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie, Hannover
  • Mathias Wilhelmi - Medizinische Hochschule Hannover, Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie, Hannover
  • Thomas Aper - Medizinische Hochschule Hannover, Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie, Hannover
  • Maximilian Pichlmaier - Medizinische Hochschule Hannover, Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie, Hannover
  • Axel Haverich - Medizinische Hochschule Hannover, Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie, Hannover
  • Omke Enno Teebken - Medizinische Hochschule Hannover, Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie, Hannover

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch692

doi: 10.3205/11dgch692, urn:nbn:de:0183-11dgch6921

Published: May 20, 2011

© 2011 Rustum et al.
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Text

Einleitung: Der Einsatz der intraaortalen Ballonpumpe (IABP) zur Unterstützung der Herzfunktion bei kardiogenem Schock hat die Überlebensrate herzchirurgischer Patienten verbessert. Die IABP-Implantation erfolgt routinemäßig über die Femoralarterie. Ziel dieser Studie ist die Analyse der vaskulären Komplikationen (VK) bei IABP-Patienten unter Berücksichtigung technischer Veränderungen an der IABP (Ballongröße, Schleusengröße) über die vergangenen 12 Jahre.

Material und Methoden: Zwischen Januar 1996 und Dezember 2008 wurde bei 485 Patienten eine IABP über die Femoralgefäße implantiert. Wir teilten unser Patientenkollektiv in zwei Gruppen auf, welche die Optimierung der Systeme widerspiegeln: Gruppe A (225 Patienten, 46%; 1996–2002) und Gruppe B (260 Patienten; 54%; 2003–2008). Primäre Endpunkte waren die VK. Sekundäre Endpunkte waren die Krankenhaus-Mortalität und alle schwerwiegenden Komplikationen (Schlaganfall, Myokardinfrakt, Nachblutung). Eine logistische Regressionsanalyse erfasste statistisch signifikante Risikofaktoren [Diabetes Mellitus, periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK), Notfalloperation, Dauer der IABP-Unterstützung und Euroscore] für VK.

Ergebnisse: Insgesamt entwickelten 64 Patienten (13%) eine oder mehrere VK. Wir beobachteten die meisten Komplikationen in Gruppe A (A: 17,4% versus B: 9,7%, P=0,01). Die Rate an Leistenhämatomen (A: 6,8% versus B: 1,4%, P=0,003) sowie an kritischen Beinischämien (A: 11,1% versus B: 6,5%, P=0,005) war statistisch signifikant höher in der Gruppe A. Die Krankenhaus-Mortalität betrug 46% für die Gruppe A und 43% für die Gruppe B (P=1,00). In ähnlicher Weise war die Rate der schwerwiegenden Komplikationen vergleichbar zwischen den Gruppen (A: 36% versus B: 33%, P=1,00). Das Regressionsanalysemodel konnte keinen Risikofaktor (inklusive pAVK) für VK nachweisen.

Schlussfolgerung: VK bei IABP-Patienten waren im zweiten 6-Jahres-Zeitraum singnifikant seltener (17,4% gegenüber 9,7%). Im Gegensatz zu anderen Studien war pAVK kein Risikofaktor für VK. Die kontinuierliche Verbesserung der IABP führte insbesondere zu einer niedrigeren Inzidenz vaskulärer Komplikationen, so dass die Indikation zum Einsatz der IABP großzügiger gestellt werden kann.