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128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Laparoskopische Appendektomie: Bietet die Röderschlinge bei phlegmonöser Appendizitis eine ausreichend sichere Versorgung des Appendixstumpfes?

Meeting Abstract

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  • Hannes Gögele - Universitätsklinikum Tübingen, Allgemeine, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Tübingen
  • Marty Zdichavsky - Universitätsklinikum Tübingen, Allgemeine, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Tübingen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch537

doi: 10.3205/11dgch537, urn:nbn:de:0183-11dgch5375

Published: May 20, 2011

© 2011 Gögele et al.
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Einleitung: Die akute Appendizitis ist ein häufig auftretendes chirurgisches Krankheitsbild und benötigt eine akute chirurgische Intervention. Die Frage der Versorgung des Appendixstumpfes ist bezüglich der möglichen Komplikationen bei Appendixstumpfinsuffizienz Diskussionsthema. Ziel dieser Studie war es, die Versorgungssicherheit mittels Röderschlinge bei gering ausgeprägten Appendizitis und einer hochakuten Appendizitis in Hinsicht auf die Abszess- und Appendixstumpfinsuffizienzrate zu vergleichen.

Material und Methoden: Zwischen 2005 und 2009 wurden bei insgesamt 317 Patienten (195 Frauen und 122 Männer) mit der präoperativen Verdachtsdiagnose akute Appendizitis eine LA durchgeführt. Das mediane Patientenalter betrug 28,4 Jahre (16,1-91,2 Jahre). Insgesamt wurden 287 Patienten (90,54%) mittels Röderschlinge versorgt. Patienten mit einer geringgradig ausgeprägter Appendizitis (n=154; 53,66%) bzw. hochakuten phlegmonösen oder perforierten Appendizitis (n=133; 46,34%) im Operationsbericht wurden jeweils als Gruppe 1 und 2 erfasst.

Ergebnisse: Im Kollektiv der geringgradig ausgeprägten Appendizitiden zeigte sich ein interventionsbedürftiger Coecalpolabszeß, welcher CT-gesteuert drainiert wurde. In der Gruppe der hochakut entzündlichen Befunde zeigte sich in 3 Fällen Interventionsbedarf: bei 2 Patienten mit phlegmonöser, nicht perforierter Appendizitis wurde bei Appendixstumpfinsuffizienz bzw. interenterischer Abszessbildung mit entzündlich infiltriertem Coecalpol eine Ileozökalresektion durchgeführt. In einem Fall mit phlegmonös perforierter Appendizitis erfolgte die CT-gesteuerte Drainagenanlage bei nachgewiesenem Coecalpolabszeß. Im Gesamtkollektiv der mit Röderschlinge versorgten Patienten ergab sich eine Komplikationsrate von 1,39%, wobei die Rate in Gruppe 1 bei 0,35% und Gruppe 2 bei 1,05% lag.

Schlussfolgerung: Die Versorgung bei hochakuter Appendizitis ist durch die Röderschlinge mit akzeptabler Komplikationsrate möglich. Erwartungsgemäß ist das Risiko für Komplikationen bei hochakuter Appendizitis höher. Im Vergleich zur offenen Appendektomie mit Komplikationsraten bis 5% zeigt sich kein wesentlich erhöhtes Risiko.