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128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Narbenbehandlung mit Lipofilling: Ergebnisse einer klinischen Studie

Meeting Abstract

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  • Norbert Pallua - Universitätsklinikum Aachen, Klinik für Plastische Chirurgie, Hand- und Verbrennungschirurgie, Aachen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch500

doi: 10.3205/11dgch500, urn:nbn:de:0183-11dgch5009

Published: May 20, 2011

© 2011 Pallua.
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Einleitung: Die Therapie von verunstaltenden Narben ist seit vielen Jahren eine wichtige Aufgabe der Plastischen Chirurgie. Das Ziel dieser Studie ist es, die Auswirkungen der autologen Fetttransplantation durch Lipofilling in Hinblick auf die Narbenqualität zu untersuchen.

Material und Methoden: In einer prospektiven Studie wurden 73 Patienten (Alter 36±13 Jahre; 72% weiblich) mit insgesamt 117 Narben eingeschlossen. Alle Narben waren traumatisch bedingt und waren während der letzten 12 Monate keiner chirurgischen Therapie unterzogen worden. Modifiziert nach dem Coleman Protokoll wurde abdominelles Fettaspirat mit einer stumpfen 14-Gauge Kanüle (Nr.1 Coleman) nach Infiltration mit Tumeszenzlösung (12,5 ml Xylonest 1%, 1 ml Suprarenin auf 1.000 ml NaCl 0,9%) gewonnen. Nach Zentrifugation sind die aufbereiteten Fetttransplantate mit einer 17-Gauge Kanüle (Nr. 1 Coleman) nach Adhäsiolyse direkt unter das Narbengewebe injiziert worden. Die Narbenbeurteilung ist anhand der Patient Observer Scar Assessment Scale (POSAS) und der Vancouver Scar Scale (VSS) präoperativ sowie nach 6 Monaten durchgeführt worden. Unter Einsatz des „O2C“-Systems, erfolgten präoperativ, am ersten postoperativen Tag, nach einer Woche, nach vier Wochen sowie nach 6 Monaten Messungen zur Quantifizierung der Neovaskularisierung der behandelten Narbenareale.

Ergebnisse: Die Beurteilung der Narben zeigt nach 6 Monaten sowohl in der subjektiven Wahrnehmung der Patienten wie auch der Untersucher eine signifikante Verbesserung in Hinblick auf die Narbendicke, die dermale Elastizität, Vaskularisierung und Pigmentierung der behandelten Areale (p<0,05). Im Vergleich zu den präoperativ gemessenen Werten fanden sich nach 6 Monaten in der „O2C“-basierten Analyse eine signifikant höhere Sauerstoffsättigung in den betroffenen Narbenarealen (p<0,05). Insgesamt erhöhte sich die Patientenzufriedenheit mit dieser Methode.

Schlussfolgerung: Die signifikanten Ergebnisse bestätigen die empirische Beobachtung, dass durch das Lipofilling von autologem Fettgewebe eine Verbesserung der Narbenqualität erzielt werden kann. Für diesen Effekt werden die erhöhten Anteile proangiogenischer Faktoren im Lipoaspirat, sowie die Differenzierung der adipogenen Stammzellen in Fibroblasten mit einer erhöhten Kollagensynthese verantwortlich gemacht.