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128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Diagnostik und Therapie der Mesenterialvenenthrombose

Meeting Abstract

  • Nikolaos Tsilimparis - Universitätsmedizin Berlin, Campus Mitte, Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, Campus Mitte, Berlin
  • Ralph I. Rückert - Chirurgische Klinik, Franziskus Krankenhaus, Akademisches Lehrkrankenhaus der Charite, Univrsitätsmedizin, Berlin, Berlin
  • Jan Gregor - Universitätsmedizin Berlin, Campus Mitte, Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, Campus Mitte, Berlin
  • Jens-Carsten Rückert - Uniklinik Berlin Campus Mitte Charité, Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch474

doi: 10.3205/11dgch474, urn:nbn:de:0183-11dgch4748

Published: May 20, 2011

© 2011 Tsilimparis et al.
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Einleitung: Die Mesenterialvenenthrombose (MVT) stellt in 15-20% der Fälle die Ursache einer mesenterialen Ischämie dar. Dennoch stehen vergleichsweise nur wenige Studien über Patienten mit MVT zur Verfügung.

Material und Methoden: Anhand einer retrospektiven Analyse des diagnostischen und therapeutischen Procedere bei 6 Patienten mit MVT erfolgte eine Literaturrecherche mit dem Ziel, das derzeit optimale Management der MVT unter besonderer Berücksichtigung der Therapieoptionen zu charakterisieren.

Ergebnisse: Im Zeitraum von 4 Jahren wurden 6 Patienten mit gesicherter MVT in unserem Krankengut identifiziert. Es handelte sich um 5 männliche und eine weibliche Patientin im mittleren Alter von 61 Jahren. Die MVT involvierte in 5 von 6 Fällen die V. portae und dreimal die V. lienalis. Als Ursachen für die MVT wurden Trauma, Z.n. Whipple-Operation, Z.n. Lebertransplantation und Thrombophilie (APC-Resistenz und Antiphospholipid-Antikörper Syndrom) identifiziert. Bei 2 Patienten wurde kein Risikofaktor für die MTV identifiziert. Eine Darmresektion war bei 4 der 6 Patienten erforderlich. Die Behandlung der MVT erfolgte durch Thrombektomie der V. portae und der V. mesenterica superior (VMS) in 2 Fällen und durch Antikoagulation in den weiteren Fällen. Alle Patienten überlebten die MVT. Eine therapeutische Langzeit-Antikoagulation wurde bei allen Patienten vorgenommen. Der Thrombus in der VMS / V. portae war im Verlauf in allen Fällen entweder nicht mehr nachweisbar oder deutlich regredient.

Schlussfolgerung: Wenngleich bei der Therapie der MVT zunehmend interventionelle Methoden, wie die lokale Thrombolyse transhepatisch oder transjugulär über einen porto-systemischen Shunt (TIPSS) Anwendung finden, bleibt die Langzeit-Antikoagulation mit oder ohne Thrombektomie der VMS/V. portae eine adäquate Therapieoption der Behandlung der MVT. Eine Klärung der Ursachen, vor allem zum Ausschluß einer Thrombophilie sollte in jedem Fall einer MVT erfolgen.