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128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Kindliche Calcaneusfraktur nach Niedrigenergietrauma – Konservative Behandlung mit einer Calcaneusfraktur-Orthese unter Vollbelastung

Meeting Abstract

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  • Thomas Ruffing - Westpfalz-Klinikum, Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Kaiserslautern
  • Markus Muhm - Westpfalz-Klinikum, Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Kaiserslautern
  • Georg Arend - Westpfalz-Klinikum, Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Kaiserslautern
  • Hartmut Winkler - Westpfalz-Klinikum, Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Kaiserslautern

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch363

doi: 10.3205/11dgch363, urn:nbn:de:0183-11dgch3631

Published: May 20, 2011

© 2011 Ruffing et al.
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Einleitung: Nur etwa 5% aller Calcaneusfrakturen kommen im Kindesalter vor, 95% betreffen den Erwachsenen. Die Inzidenz von kindlichen Calcaneusfrakturen beträgt je nach Literaturstelle zwischen 0,005% und 0,15%, bei Erwachsenen hingegen liegt sie bei 2%. Eine hohe Dunkelziffer von nicht diagnostizierten Frakturen wird vermutet. Insbesondere bei jungen Kindern nach leichteren Traumen werden zwischen 27% und 55% der Frakturen verzögert diagnostiziert. Bei Kindern >10 Jahre ist das Hochrasanztrauma ähnlich der Erwachsenentraumatologie vorherrschender Unfallmechanismus. Einheitliche Empfehlung für undislozierte, extraartikuläre Frakturen ist die konservative Therapie in einer Unterschenkelgipsschiene für 6 Wochen unter Entlastung mit nachfolgend sukzessiver Aufbelastung je nach klinisch-radiologischem Befund.

Material und Methoden: Ein 12-jähriger Junge war in der Schule auf nassem Gras ausgerutscht und hatte sich dabei das linke Sprunggelenk verdreht. Radiologisch ergab sich der Verdacht auf eine Calcaneusfraktur. Die Verdachtsdiagnose wurde kernspintomographisch bestätigt: Unter Anwendung der Klassifikation nach Wiley und Profitt für kindliche Calcaneusfrakturen handelte es sich um eine undislozierte 1b-Verletzung (extraartikuläre vertikale Korpusfraktur). Die konservative Therapie erfolgte unter Vollbelastung in einer Calcaneusfraktur-Orthese (CFO, Firma Perpedesröck, Lenningen, 873 Euro) für 6 Wochen. Unterarmgehstützen waren nicht notwendig.

Ergebnisse: Nach Ablauf der 6 Wochen war das Gangbild nach Entfernung der Orthese völlig unauffällig und schmerzfrei.

Schlussfolgerung: Auch Niedrigenergietraumen können eine Fraktur des kindlichen Calcaneus verursachen. Die Behandlung in einer Orthese ermöglicht eine bequeme Fortbewegung ohne Gehstützen und Gipsruhigstellung und ebnet somit die rasche Rückkehr des verletzten Kindes in seinen gewohnten Tagesablauf. Nachteilig sind die im Vergleich zur Gipsbehandlung höheren Kosten.