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Status quo der Bedeutung der Lymphadenektomie in der chirurgischen Behandlung solider gastrointestinaler Malignome
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Published: | May 20, 2011 |
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Einleitung: Bei vielen gastrointestinalen Malignomen hält die Diskussion um den onkologischen Sinn, als auch die Art und das Ausmass der sinnvollen Lymphadenektomie an. Unter anderen Veröffentlichungen stellen beispielsweise auch die Daten des Tumorregisters in München die Pathogenese der Metastasierung und auch bisherige etablierte Therapiekomponenten in Frage.
Material und Methoden: Es erfolgte eine Auswertung der themenbezogenen Literatur der vergangenen 10 Jahre.
Dabei wurde der Fokus auf prospektive, randomisierte Studien gerichtet, welche den Benefit der Lymphadektomie im Hinblick auf das Langzeitüberleben untersuchten.
Ergebnisse: Es werden die verfügbaren, entitätspezifischen, evidenz-basierten Daten präsentiert.
Die zunehmende Kritik an der Lymphadektomie muss sich - ebenso entitätspezifisch - wissenschaftlichen Zahlen beugen, welche stadienabhängig signifikante Überlebensvorteile bei – meist regionärer - Lymphadektomie zeigen. Insbesondere in frühen Tumorstadien erbringt die radikale Resektion mit regionaler Lymphadenektomie Überlebensvorteile.
Die Rolle des Sentinelkonzeptes und die Rolle der Lymphadenektomie in rein prognostischer Hinsicht wird kritisch diskutiert. In die Therapieentscheidung gehen die mit zunehmender Radikalität des Eingriffes verbundene, ansteigende Morbidität und Mortalität mit ein.
Schlussfolgerung: Die Diskussion um eine evidenzbasierte Lymphadenektomie bei gastrointestianlen Tumoren muss zwingend entitätsspezifisch und stadienabhängig erfolgen und zu einem individuellen Konzept der Lymphadektomie in der chirurgischen Behandlung führen. Vergleichende Untersuchungen, welche bereits etablierte Therapiemethoden dem völligen Verzicht auf eine Lymphadenektomie gegenüberstellen sind in Kenntnis der verfügbaren Daten heute ethisch nicht mehr vertretbar.