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128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Dreidimensionale Darstellung verbessert das Verständnis für die chirurgische Anatomie der Leber: Eine randomisierte Studie

Meeting Abstract

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  • Judith Beermann - Universitätsklinikum Heidelberg, Allgemein-,Visceral- und Transplantationschirurgie, Heidelberg
  • Lars Fischer - Universitätsklinikum Heidelberg, Allgemein-,Visceral- und Transplantationschirurgie, Heidelberg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch025

doi: 10.3205/11dgch025, urn:nbn:de:0183-11dgch0258

Published: May 20, 2011

© 2011 Beermann et al.
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Einleitung: Der potentielle Vorteil dreidimensionaler (3D) Darstellungen zum besseren Verständnis für komplexe räumliche Zusammenhänge ist unbestritten. Daher werden 3D Bilder immer häufiger auch in der Medizin eingesetzt. Allerdings existieren kaum hochwertige Studien, die tatsächlich den Vorteil von 3D-Dastellungen beweisen. Aus diesem Grunde haben wir an Medizinstudenten eine randomisierte Studie durchgeführt, die zeigen soll, ob 3D-Darstellungen helfen, die komplexe chirurgische Leberanatomie besser zu verstehen.

Material und Methoden: Es wurde ein computerbasiertes Teaching Module (TM) entwickelt. Im ersten Abschnitt wurden den Studenten die Grundlagen der chirurgischen Leberanatomie erläutert. Im zweiten Abschnitt wurden sie in 3 Gruppen randomisiert (CT-Schnittbilder (2D), 3D mit gleichfarbiger Darstellung der Gefäßbäume (3D) und 3D mit unterschiedlich farbiger Darstellung der Gefäßbäume (3Dc). Allen wurden 11 medizinische Fragen zur chirurgischen Anatomie der Leber und 4Fragen zur subjektiven Bewertung des TM gestellt. Als Erfolgskontrolle konnten die Studenten im dritten Abschnitt das TM ein zweites Mal durchlaufen.

Ergebnisse: Es nahmen insgesamt 160 Medizinstudenten (56,8% weiblich), die sich im dritten bis fünften Studienjahr befanden, an dieser prospektiven randomisierten Studie teil. Studierende, die zu 3D randomisiert waren, erzielten signifikant bessere Ergebnisse als Studenten, die zu 2D-CT-Bildern randomisiert waren (p<0,001). Zwischen der 3D- und 3Dc-Gruppe zeigten sich keine signifikanten Unterschiede (p>0,1). Männliche Studenten gaben signifikant mehr richtige Antworten mit dreidimensionalem Bildmaterial (3D und 3Dc) als ihre weiblichen Kommilitonen (p<0,03). Dieser geschlechtsspezifische Unterschied konnte im 2D-Modus nicht gezeigt werden (p=0,21).

Schlussfolgerung: 3D-Darstellung verbessert signifikant das Verständnis für die komplexe chirurgische Anatomie der Leber. Männliche Studenten profitieren signifikant mehr von 3D-Darstellung als weibliche Studierende.