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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Vakuumversiegelung von Spalthaut gedeckten freien Muskellappenplastiken: eine klinische und immunhistologische Analyse

Meeting Abstract

  • Steffen Ulrich Eisenhardt - Universitätsklinikum Freiburg, Plastische und Handchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • Yvonne Schmidt - Universitätsklinikum Freiburg, Plastische und Handchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • Niklas Iblher - Universitätsklinikum Freiburg, Plastische und Handchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • Vincenzo Penna - Universitätsklinikum Freiburg, Plastische und Handchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • G. Björn Stark - Universitätsklinikum Freiburg, Plastische und Handchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • Holger Bannasch - Universitätsklinikum Freiburg, Plastische und Handchirurgie, Freiburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch707

doi: 10.3205/10dgch707, urn:nbn:de:0183-10dgch7076

Published: May 17, 2010

© 2010 Eisenhardt et al.
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Einleitung: Die Vakuumversiegelung von Spalthaut gedeckten, mikrochirurgisch verpflanzten Muskellappen wird zunehmend angewandt. Ihr wird eine besserer Adhärenz der Spalthaut und Ödemreduktion zur Protektion eines Ischämie/ Reperfusionsschadens (I/R) zugeschrieben. Eine umfassende klinische Evaluation dieses Verfahrens und die Analyse der physiologischen Aspekte wurde bisher nicht durchgeführt.

Material und Methoden: Patienten die im Zeitraum von Juli 2007 bis August 2008 freie Muskellappenplastiken mit Spalthautdeckung erhielten wurden in die Studie eingeschlossen. Analysiert wurden Alter, Geschlecht, Art des Weichteildefektes und Verlauf. Zusätzlich wurde von insgesamt 8 unversiegelten und 12 versiegelten Lappen Biopsien, jeweils vor absetzen des Gefäßstiels intraoperativ und 5 Tage nach Entfernung der Vakuumversiegelung (post-ischämisch) entnommen und der immunhistologischen Untersuchung zugeführt.

Ergebnisse: 32 Patienten erhielten freie, Spalthaut gedeckte Muskellappenplastiken, die post-operativ vakuum-versiegelt wurden, meist nach Trauma der unteren Extremität. 30 Lappen heilten erfolgreich ein, 2 gingen in Zusammenhang mit vaskulären Komplikationen verloren (6,25%). Immunhistologisch zeiget sich deutliche Reduktion des post-ischämischen Ödems (p<0.001) im Vergleich zu unversiegelten Lappenplastiken. Die Infiltration CD68-positiver Makrophagen als Zeichen der postischämischen Entzündungsreaktion war ebenfalls vermindert (p<0.01).

Schlussfolgerung: Unsere Daten etablieren die Vakuumversieglung als sichere Alternative zur konventionellen Verbandstechnik bei freien Muskellappenplastiken mit Spalthautdeckung. Vorteile liegen in der guten Einheilung der Spalthaut, sowie in den funktionellen und ästhetischen Resultaten. Der Patientenkomfort ist hinsichtlich der entfallenden Verbandswechsel sehr hoch. Mit Reduktion des Ödems und der Entzündungsreaktion beeinflußt die Vakuumversiegelung direkt die Folgen des I/R-Schadens.