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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Endoskopische Nekrosektomie – eine geeignete & sichere alternative Behandlungsoption für infizierte organisierte Pankreasnekrosen (IOPN) bei schwerer akuter Pankreatitis (Fallserie von 18 Patienten)

Meeting Abstract

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  • U. Will - SRH Waldklinikum Gera, Klinik für Innere Medizin II, Gera, Deutschland
  • R. Gerlach - SRH Waldklinikum Gera, Klinik für Innere Medizin II, Gera, Deutschland
  • Igor Wanzar - SRH Waldklinikum Gera, Departement für Gastroenterologie, Hepatologie, Nephrologie & Allgemeine Innere Medizin, Gera, Deutschland
  • Frank Meyer - Universitätsklinikum Magdeburg, Klinik für Allgemein-, Viszeral- & Gefäßchirurgie, Magdeburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch681

doi: 10.3205/10dgch681, urn:nbn:de:0183-10dgch6814

Published: May 17, 2010

© 2010 Will et al.
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Einleitung: Die endoskopische Nekrosektomie von IOPN bei schwerer akuter Pankreatitis wird zunehmend als alternative, minimal-invasive Behandlungsoption anstelle der traumatischeren offenen Operation angesehen. Studienziel: Machbarkeit & „Outcome” der endoskopischen Nekrosektomie von IOPN zu untersuchen.

Material und Methoden: Alle konsekutiven Patienten mit symptomatischer IOPN wurden prospektiv in einer Computer-basierten Datei dokumentiert & retrospektiv ausgewertet. Das Herangehen umfasste: 1. Nekrosektomie via transgastrischem EUS-geführten Zugang; & (optional) 2. Ergänzende(s) a) transpapilläres Stenting des Pankreasgangs; oder b) perkutane Drainage falls indiziert. Die Machbarkeit wurde charakterisiert durch die Erfolgsrate, „Outcome” durch Komplikationsrate, Letalität & Kurzzeit-„Follow-up”.

Ergebnisse: Über 4 Jahre wurden 18 Patienten mit symptomatischen IOPN (maximaler Durchmesser: 4-19cm) in die Studie aufgenommen. 16 davon (88,9%) wurden von allem nekrotischen Gewebe durch 1–3 (Rang) Nekrosektomien befreit (Mittelwert: 1,7 – inkomplett bei 2/18 Fällen [11,1%]). Der Pankreasgang wurde transpapillär in 4/18 Fällen (22,2%) wegen Gangdefekts oder -dilatation drainiert. Eine perkutane Drainage wurde in frische, nicht-organisierte Nekrosen oder wegen akut-septischer Probleme bei 8/18 Patienten (44,4%) platziert. Komplikationen traten bei 3/18 Patienten auf (Rate: 16,6%): Blutung (n=2) – endoskopisch beherrscht; kardiale Arrhythmie (n=1); keine Perforation/Luftembolie. Nach mittlerer Krankenhausverweildauer von 21,8d: i) 1 interne Drainage noch in situ (Rang: 3–8 „Double pigtails”) bei 15/18 Individuen (83,3%); ii) 17/18 Patienten (94,4%) asymptomatisch; iii) 7/17 Patienten (41,2%) ohne weitere IOPN, dagegen bei 10/17 Patienten (58,8%) ca. 6-fache Größenverminderung der IOPN (Letalität: 0%). Das „Follow-up” (Rang: 12–588d) ergab: 2/18 Patienten (11,1%) mit Pankreaspseudozysten, die endoskopisch angegangen wurden.

Schlussfolgerung: Die endoskopische Nekrosektomie in Kombination mit Platzierung einer transluminalen Drainage / eines transpapillären Stents ist eine geeignete, machbare & sichere Option sogar im Falle ausgedehnter IOPN mit großen Nekrosepartikeln.