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Unterschiede zwischen 2D- und 3D-Volumetrie von hepatischen Radiofrequenzablationsnekrosen und ihre klinische Relevanz
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Published: | May 17, 2010 |
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Einleitung: Die Radiofrequenzablation (RFA) ist eine kurative Therapiemethode von maligner Lebertumoren. Hauptproblem ist die hohe Lokalrezidivrate bei Tumoren >3cm. Dies ist die Folge einer inkomplette Ablation mit einem kleineren Ablationsvolumen als der ursprüngliche Tumor. Das 2D-kmCT stellt das Ablationsvolumen nicht suffizient dar. Ziel dieser Studie war es eine Methode zu entwickeln, die eine 3D-Darstellung der Ablationszone ermöglicht, das chirurgisch nutzbare Volumen zeigt und die klinische Relevanz des Unterschieds zwischen 2D- und 3D-Bildgebung verdeutlicht.
Material und Methoden: An 12 Schweinen (81,6 ± 7,8kg) wurden je 6 perkutane RFA mit 2 Systemen (LeVeen 5cm, Rita XL 5cm) durchgeführt. 2h nach RFA erfolgte ein km-CT mit unveränderter Elektrodenposition. Auf der Grundlage des axialen 2D-CT-Bildes in der Ebene des Elektrodenschafts, welche die Rotationsymmetrie der Ablationszone ergibt wurde aus dem 2D-Datensatz eine 3D-Volumenberechnung durchgeführt. Mittels nicht-kommerzieller Software wurde die größte Kugel berechnet, die ihr Zentrum auf dem Schaft der Elektrode in der axialen 2D-Ebene hat mit den Begrenzungen der 3D-Volumetrie.
Ergebnisse: Der größte Kugeldurchmesser war immer kleiner wenn man die 3D-Volumebestimmung als Grenze der Ablationszone wählt im Vergleich zur rotationsymmetrischen 2D-Messung. Dabei ergab sich für die Messung der Durchmesser 3D vs. 2D für LeVeen 18.2 ± 4.8mm vs. 24.5 ± 3.1mm (p=0,001) und für die Rita XL-Elektrode 20.0 ± 3.7mm vs. 28.8 ± 4.9mm (p=.0002). Alle Ablationszonen zeigten um die Spitze der Elektroden deutliche Einziehungen.
Schlussfolgerung: Die 2D-Volumetrie, die eine Rotationssymmetrie der Ablationszone annimmt, überschätzt die eigentliche Ablationszone und damit die Größe der größten möglichen Kugel verglichen mit den 3D-Messungen. In der klinischen Anwendung bedeutet dies, dass das 2D-CT-Bild das effektive Ablationsvolumen zu groß darstellt. Ist ein Tumor im 2D-Bild vollständig von der Ablationszone umgeben ist, kann dieser in der 3D-Ausbreitung unvollständig abladiert sein. Eine inkomplette Ablation als Ausgangspunkt für ein Lokalrezidiv wäre die Folge.
(Abbildung 1 [Abb. 1])