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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Die Nerven-orientierte totale mesorectale Excision (NOME) – eine optimierte laparoskopische Rectumresektion

Meeting Abstract

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  • Norbert Runkel - Schwarzwald-Baar-Klinikum, Klinik für Allgemein-, Visceral- und Kinderchirurgie, VS-Villingen, Deutschland
  • Harald Reiser - Schwarzwald-Baar-Klinikum, Klinik für Allgemein-, Visceral- und Kinderchirurgie, VS-Villingen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch363

doi: 10.3205/10dgch363, urn:nbn:de:0183-10dgch3633

Published: May 17, 2010

© 2010 Runkel et al.
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Einleitung: Die totale mesorectale Excision (TME) orientiert sich an den embyonalen Grenzlamellen („holy planes“ nach Heald) und kann nach Enckner Nerven-erhaltend durchgeführt werden. In der Routine kann die Dissektionsebene in der Tiefe des männlichen Beckens nicht immer perfekt gefunden werden, so dass die autonomen Nerven verletzt werden können.

Material und Methoden: Technik: Nach Vollendung der cranial-intraaabdominellen Operationschritte wird unmittelbar ventral des präaortalen sympathischen Nervengeflechts in dorsaler Richtung teils stumpf, teils scharfmit dem Ultraschallmesser präpariert. Cranial des Promotoriums vereinen sich die Fasern zu den beiden hypogastrischen Nervenstämmen, die sich seitlich schwingend in Höhe der Paraproktien mit den parasympathischen, von dorsal-sacralen kommenden Fasern zum pelvinen Nervengeflecht vermengen und sich dann zur Prostata hin bündeln. Durch eine streng dorso-mediale/ ventro-mediale Päparationsrichtung können die Nerven regelhaft sichtgeschont und das Mesorectum in Gänze unversehrt aus der Sacralhöhle geborgen werden.

Ergebnisse: Seit 2006 haben wir die laparoskopische Technik für die TME konsequent fortentwickelt und insbesondere die spezifischen Vorteile von optischer Vergrößerung und gewinkelter Sicht ausgenutzt. Bei 201 laparoskopischen Rectumresektionen (30 konventionelle; Amputationsrate 6%; PME 22% und TME 78%) entstand eine Operationstechnik, die auf der regelhaften Darstellung der Nerven einerseits und dem Wissen über deren Verlauf dorsal der Fascia pelvis parietalis andererseits basiert. Somit dienen die pelvinen Nerven dem Operateur als Leitschienen für die Separation der visceralen von der parietalen Grenzlamelle; dieses neue Operationskonzept bei der TME nennen wir die Nerven-orientierte mesorectale Excision (NOME).

Schlussfolgerung: Zusammenfassung: Unsere laparoskopische Technik wird in Videosequenzen Schritt für Schritt demonstriert. dadurch kann die anatomische Beziehung von Nerven, Schichten und Mesorectum anschaulich demonstriert werden. Der laparoskopische Trick, die pelvinen Nerven als präparatorische Leitschiene für die mesorectale Excision zu verwenden, wird im Film gezeigt.