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Langzeitverlauf mit doppellaeufiger urino-faekaler Kolostomie nach pelviner Exenteration an einer Institution
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Published: | May 17, 2010 |
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Einleitung: Die doppellaeufige urino-faekale Kolostomie (double barreled wet colostomy) ist eine doppellaeufige Kolostomie mit simultaner – aber getrennter – Ausscheidung von Urin und Faeces, indiziert nach pelviner Exenteration oder in palliativer Intention.
Material und Methoden: Die retrospektive Studie analysiert Morbiditaet und Mortalitaet der urino-faekalen Kolostomie einschliesslich Patientencharakteristika, Anamnese der Grundkrankheit, vorangegangene Therapien, die Indikation zur Konstruktion der urino-faekalen Kolostomie im Zeitraum 1980–2008 an unserer Institution
Ergebnisse: 41 Patienten erhielten eine doppellaeufige urino-faekale Kolostomie, 27 Patienten konnten laenger als ein Jahr nachuntersucht werden. Die zugrundeliegende Erkrankung war bei 30 Patienten ein maligner pelviner Tumor (primaer bei 6 und rezidivierend bei 24 Patienten); bei 10 Patienten wurde die urino-faekale Kolostomie aufgrund einer Folgekomplikation einer Tumortherapie indiziert und bei einem Patienten wegen Zerstoerung des urinaeren und analen Sphinkterapparates durch Polytrauma.
Die postoperative Mortalitaet betrug 2.4%; die Morbiditaet in den ersten 30 postoperativen Tagen lag bei 67.5%. Im Langzeitverlauf bestand die Morbiditaet bezogen auf die urino-faekale Kolostomie in retrograder Pyelonephritis (9%), Stenose der uretero-colonischen Anastomose (2.4%) und Lithiasis im Urinreservoir (7.3%). Das Ueberleben lag im Median bei 21 Monaten. Elektrolytentgleisungen oder de novo Malignome im Stoma wurden nicht beobachtet.
Schlussfolgerung: Die urino-faekale doppellaeufige Kolostomie ist eine sichere Alternative fuer Patienten, bei denen eine orthotope Wiederherstellung der faekalen und uinaeren Ausscheidungswege nicht moeglich ist. Bei dieser Technik wird auf die Anlage von zwei Stomatas verzichtet. Das Risiko einer retrograden Pyelonephritis muss beachtet werden.