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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Langzeitüberleben bei Ösophaguskarzinomen mit kurativer Therapieintention

Meeting Abstract

  • Christopher Sleyman - Universitätsklinik Essen, Allgemeinchirurgie, Essen, Deutschland
  • Gernot M. Kaiser - Universitätsklinikum Essen, Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Essen, Deutschland
  • Arzu Oezcelik - Universitätsklinikum Essen, Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Essen, Deutschland
  • Wolfgang Niebel - Universitätsklinikum Essen, Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Essen, Deutschland
  • Jürgen Treckmann - Universitätsklinikum Essen, Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Essen, Deutschland
  • Ali Canbay - Universitätsklinik Essen, Gastroenterologie und Hepatologie, Essen, Deutschland
  • Tanja Trarbach - Universitätsklinikum Essen, Westdeutsches Tumorzentrum, Essen, Deutschland
  • Andreas Paul - Universitätsklinikum Essen, Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Essen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch287

doi: 10.3205/10dgch287, urn:nbn:de:0183-10dgch2872

Published: May 17, 2010

© 2010 Sleyman et al.
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Text

Einleitung: Bei Ösophaguskarzinomen ist die Ösophagektomie Therapie der Wahl im kurativem Ansatz. Trotz eingeschränkter Prognose der Erkrankung ist in den letzten Jahren eine Verbesserung der Morbidität und Mortalität zu verzeichnen. Es existieren nur wenige Studien über das Langzeitüberleben über fünf Jahre hinaus. Ziel dieser Studie ist es den Langzeitverlauf bei kurativer Therapieintention zu analysieren.

Material und Methoden: Es erfolgte eine retrospektive Datenanalyse von Patienten, bei denen zwischen 1989 und 2000 eine Ösophagektomie bei Ösophaguskarzinom im kurativen Ansatz durchgeführt wurde. Dabei wurden Demographie, onkologische und chirurgische Therapie, Stadieneinteilung und Langzeitüberleben mit einem follow-up von über 10 Jahren erfasst. Zudem verglichen wir mittels Mann-Whitney- und Kaplan-Meyer Tests die Überlebenszeit mit und ohne neoadjuvante Therapie.

Ergebnisse: In die Studie wurden 96 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 59 Jahren aufgenommen. Bei allen Patienten wurde eine Ösophagektomie durchgeführt. Die mittlere Gesamtüberlebenszeit betrug 31 Monate. Von den 96 Patienten hatten 2 ein in-situ Karzinom, 31 in I, 17 in II, 33 in III und 7 in UICC-Stadium IV. Bei 6 Patienten war nach neoadjuvanter Therapie kein Tumor im Resektat mehr nachweisbar, diese 6 hatten ein mittleres Überleben von 80 Monaten. Neoadjuvant wurden 66 Patienten vorbehandelt. Es zeigte sich in keinem UICC Stadium ein signifikanter Unterschied beim Überleben nach neoadjuvanter und ohne Vorbehandlung. Patienten, die das erste Jahr nach Operation überlebten (n=36), zeigten ein mittleres Überleben von 62 Monaten, davon waren 21 Patienten neoadjuvant vorbehandelt. Auch hier zeigen sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen. 12 Patienten lebten länger als 8 Jahre nach Ösophagektomie. Davon waren 9 Patienten neoadjuvant vorbehandelt.

Schlussfolgerung: Für das Langzeitüberleben scheint die neoadjuvante Therapie vorteilhaft zu sein. Einen statistisch signifikanten Unterschied können wir bei der zugrunde liegenden Fallzahl jedoch nicht nachweisen. Weitere Analysen zur langfristigen Prognose nach Ösophagektomie bei Karzinom erscheinen daher sinnvoll.