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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Bilobäre kolorektale Lebermetastasen: Sind extensive Leberresektionen innerhalb multimodaler Behandlungskonzepte gerechtfertigt?

Meeting Abstract

  • Kia Homayounfar - Universitätsmedizin Göttingen Georg-August-Universität, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Göttingen, Deutschland
  • Torsten Liersch - Universitätsmedizin Göttingen Georg-August-Universität, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Göttingen, Deutschland
  • Thilo Sprenger - Universitätsmedizin Göttingen Georg-August-Universität, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Göttingen, Deutschland
  • Martin Niessner - Universitätsmedizin Göttingen Georg-August-Universität, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Göttingen, Deutschland
  • B. Michael Ghadimi - Universitätsmedizin Göttingen Georg-August-Universität, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Göttingen, Deutschland
  • Thomas Lorf - Universitätsmedizin Göttingen Georg-August-Universität, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Göttingen, Deutschland
  • H. Becker - Universitätsmedizin Göttingen Georg-August-Universität, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Göttingen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch281

doi: 10.3205/10dgch281, urn:nbn:de:0183-10dgch2816

Published: May 17, 2010

© 2010 Homayounfar et al.
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Einleitung: Bilobäre kolorektale Lebermetastasen (KRK-LM) stellen in der Ära multimodaler Therapieoptionen eine besondere Herausforderung dar. Ziel dieser Studie war es, die onkologischen Strategien mit ihren spezifischen Resektionsraten sowie deren Effekt auf das krankheitsfreie Überleben (DFS) und das Gesamtüberleben (OS) zu untersuchen.

Material und Methoden: Zwischen 01/2001 und 12/2008 wurden 64 Patienten mit bilobären KRK-LM im Rahmen eines multimodalen Behandlungskonzepts mit einzeitiger oder zweizeitiger (mit Pfortaderastligatur) Leberresektion /- präoperativer Chemotherapie behandelt. Die postoperative Strategie nach R0-Resektion war „wait and see” (Standard) oder eine adjuvante Therapie (5FU-basierte systemische Chemotherapie oder anti-CEA-Radioimmuntherapie).

Ergebnisse: 43 initial als nicht resektabel eingestufte Patienten erhielten eine präoperative 5FU-basierte systemische Chemotherapie zum Downsizing ihrer KRK-LM. Bei 40 Patienten wurde eine einzeitige, bei 24 Patienten eine zweizeitige Leberresektion geplant. Eine R0-Resektion konnte bei 47 Patienten (73,4%) erreicht werden. Die operationsbedingte Morbidität lag bei 33% die Mortalität bei 1,5%. 26 Patienten erhielten postoperativ eine adjuvante Therapie. Nach R0-Resektion war das mediane OS signifikant länger im Vergleich zu den inkompletten Resektionen (R1/2) mit nachfolgend palliativer Chemotherapie (38 versus 19 Monate, p=0.035). Die R0-Resektionsrate war bei vergleichbaren Patientengruppen zwischen ein- und zweizeitigen Leberresektionen nicht signifikant unterschiedlich (p=0.1511). Zudem zeigte sich kein signifikanten Unterschied im DFS (p=0.650) und OS (p=0.435) zwischen ein- und zweizeitigen Leberresektionen. Im Vergleich zum Standard „wait and see” war die adjuvante Therapie mit einem signifikanten Vorteil im OS assoziiert (p= 0.048).

Schlussfolgerung: Bei Patienten mit bilobären KRK-LM sind extensive Leberresektionen innerhalb mutlimodaler Behandlungskonzepte gerechtfertigt.