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126. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2009, München

Vergleich der intraoperativen Leberverformung mit der präoperativen durch 3D-Bildgebung unterstützten Operationsplanung: prospektive Pilotstudie

Meeting Abstract

  • corresponding author O. Heizmann - Klinik für Viszeral- und Gefässchirurgie, Universitätsspital Basel
  • H. Bourquain - MEVIS-Research Institut, Universität Bremen
  • ST. Zidowitz - MEVIS-Research Institut, Universität Bremen
  • S. Pottast - Institut für Radiologie, Universitätsspital Basel
  • D. Oertli - Klinik für Viszeral- und Gefässchirurgie, Universitätsspital Basel
  • CH. Kettelhack - Klinik für Viszeral- und Gefässchirurgie, Universitätsspital Basel

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 126. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09dgch10877

doi: 10.3205/09dgch467, urn:nbn:de:0183-09dgch4679

Published: April 23, 2009

© 2009 Heizmann et al.
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Einleitung: Der Einsatz der 3-D-Planung und der Navigationssysteme in der Leberchirurgie wird aktuell von den klinischen Anwendern auf Grund eines hohen technischen Aufwands im Transfer der Anwendungen von starren anatomischen Strukturen auf atembewegliche und verformbare Organe kontrovers diskutiert. Mit den Segmentierungssystemen kann die Darstellung der Lebersegmente, der Tumorlage bezüglich der Gefäßsysteme, wie auch die Volumenbestimmung des Restvolumens berechnet und dargestellt werden. Basis der Datenakquisition ist in der Regel die Computertomographie(CT). Das Ziel unserer Studie war es die Parenchymverformung durch den Vergleich der prä- vs. intraoperativer Bildgebung nach der Lebermobilisation zu dokumentieren.

Material und Methoden: Bei 12 konsekutiven Patienten mit einem resektionsbedürftigen Lebertumor wurde die Leberresektion nach präoperativer Planung mit Hilfe der 3D-Bildgebung (HepaVision2, MeVis Bremen) in einem Multifunktionsraum für Bildgebung und Interventionen (MBI) durchgeführt. Nach Mobilisation der Leber, der Darstellung und Sicherung der zu- und abführenden Lebergefäße wurde unter Wahrung strenger chirurgischer Sterilität ein kontrastmittelunterstütztes (Ultravist 300, Schering, Germany) intraoperatives CT (SOMATOM Sensation 10; Siemens Medical Solutions, Erlangen, Germany) durchgeführt. Anschließend wurde die Leberresektion in üblicher Weise vollendet.

Ergebnisse: Alle Eingriffen wurden im MBI mit intraoperativem CT durchgeführt. In zwei Fällen war der Vergleich auf Grund mangelnder Gefäßkontrastierung nicht möglich. Die Dauer des CT betrug 30 ± 7 Min. Es zeigte sich eine signifikante Parenchymverformung mit Änderung der Gefässtopographie, welche zur Organperipherie hin zunahm. Eine Gesetzmässigkeit dieser Verformung bezüglich der Referenzpunkte (Gefässverzweigungen 1. und 2. Ordnung) war nicht zu Erkennen.

Schlussfolgerung: Die operationsbedingte Organverformung und ihr Ausmass wurden erstmalig mittels intraoperativer CT dokumentiert. Bei nicht erkennbarer Gesetzmässigkeit der Verformung ist die Berechnung der Vektoren mit Hilfe einer Software nicht möglich.Deswegen kann die präoperative 3D-Segmentierung nicht Grundlage eines Navigationsprotokolls bilden. Unsere Ergebnisse zeigen eindrücklich wie stark die Leberanatomie durch die chirurgische Mobilisation verändert wird und unterstreichen die Notwendigkeit einer echten 3D-basierten Navigation.