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126. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2009, München

Hemiarthroplastik versus Osteosynthese bei pertrochantären A2/A3 Frakturen des alten Patienten: Trend pro primäre Endoprothetik

Meeting Abstract

  • corresponding author S. Grote - Ludwig-Maximilians Universität München, Chirurgische Klinik und Poliklinik – Innenstadt
  • F. Stegmeyer - Ludwig-Maximilians Universität München, Chirurgische Klinik und Poliklinik – Innenstadt
  • M. Körner - Ludwig-Maximilians Universität München, Radiologische Klinik – Innenstadt
  • W. Mutschler - Ludwig-Maximilians Universität München, Chirurgische Klinik und Poliklinik – Innenstadt
  • P. Biberthaler - Ludwig-Maximilians Universität München, Chirurgische Klinik und Poliklinik – Innenstadt

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 126. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09dgch11475

doi: 10.3205/09dgch045, urn:nbn:de:0183-09dgch0458

Published: April 23, 2009

© 2009 Grote et al.
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Text

Einleitung: Die operative Versorgung dislozierter, medialer Schenkelhalsfrakturen des alten Patienten (>75 Jahre) mittels Endoprothese hat sich gegenüber der Osteosynthese als überlegen gezeigt. Auf Grund der Besonderheiten des Patientenkollektives mit pertrochantärer Femurfraktur, gekennzeichnet durch reduzierte Knochenqualität, eingeschränkte Compliance, häufige sozialer Abhängigkeit und daraus resultierenden häufigen Versagens osteosynthetischer Versorgungen wurde in jüngster Vergangenheit die primäre Endoprothetik auch für pertrochantäre Frakturen zur Reduktion der Revisionsraten diskutiert. Bislang liegen über Revisionsraten bei pertrochantären A2/A3 Frakturen nach primärer Endoprothetik nur unzureichende Daten vor. Ziel der vorliegenden Untersuchung war es daher anhand einer retrospektiven Studie die Häufigkeit von Revisionsoperationen bei Patienten über 75 Jahren nach primärer Hemiarthroplastik versus Osteosynthese (DHS) zu analysieren.

Material und Methoden: In unserer retrospektiven Studie wurden alle Patienten nach pertrochantärer A2/A3 Femurfraktur eingeschlossen, die älter als 75 Jahre waren und entweder mittels DHS oder Hemialloarthoplastik versorgt worden waren. Primärer Zielparameter war dabei die prozentuale Häufigkeit von Revisionseingriffen, sekundäre Parameter waren die perioperative Morbidität ausgedrückt im ASA-Score und die perioperative Mortalität ermittelt innerhalb von 90 Tagen postoperativ (Krankenakte und geriatrischer Entlassungsbericht). Die Ergebnisse werden in MW ± SD angegeben, p-Werte unter 0,05 wurden als signifikant im U-Test gewertet.

Ergebnisse: In einem Beobachtungszeitraum von 5 Jahren (2003–2007) wurden 141 Patienten über 75 Jahre nach pertrochantärer A2/A3 Femurfraktur operativ versorgt. Davon wurden bei 94 eine DHS und bei 47 Patienten eine bipolare Hemiarthroplastik implantiert. Das Alter war mit 86 ± 5,7a (DHS) vs. 88 ± 6,09a (Prothese) gleich. In der DHS Gruppe fanden sich 7 (7,45[%]) Revisionsoperationen (7 cutting out mit Wechsel auf Prothese) versus 2 (4,25[%] Hämatomausräumung) in der Prothesengruppe, wobei keine Signifikanz im U-Test erreicht wurde (p=0,28). Der ASA-Score (2,96 ± 0,57[Punkte] vs. 3,04 ± 0,53 [Punkte]) und die perioperative Mortalität (4/94 [4,25%] vs. 3/47[6,38%]) waren nicht signifikant unterschiedlich.

Schlussfolgerung: Wir demonstrieren eine systematische Analyse der Häufigkeit von Revisionsoperationen bei pertrochantären A2/A3 Femurfrakturen eines alten Patientenkollektives. Dabei findet sich ein Trend zu geringeren Revisionsraten in der primären Endoprothesen-Gruppe. Die vorliegenden Daten sind nun die Grundlage einer prospektiven randomisierten Studie zur Klärung dieser wichtigen und relevanten Fragestellung, welche operative Strategie ein möglichst optimales Ergebnis für alte und sehr alte Patienten liefern kann.