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125. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

22. - 25.04.2008, Berlin

Morbidität und Letalität der zytoreduktiven Operation und hyperthermer intraperitonealer Chemotherapie (HIPEC): Erfahrungen mit 50 Patienten

Meeting Abstract

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  • corresponding author M. Roitman - Chirurgisches Zentrum, Asklepios Paulinen Klinik, Wiesbaden, Deutschland
  • K.H. Link - Chirurgisches Zentrum, Asklepios Paulinen Klinik, Wiesbaden, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 125. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 22.-25.04.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08dgch9362

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Published: April 16, 2008

© 2008 Roitman et al.
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Einleitung: Die intraperitoneale Chemotherapie kann effektiv in Kombination mit der Zytoreduktion, der Peritonektomie und der hyperthermen Abdominalperfusion, inklusive der postoperativen Chemotherapie, eingesetzt werden. Die zytoreduktive Chirurgie mit der Peritonektomie und der hyperthermen Abdominalperfusion kann für selektionierte Patienten mit Peritonealkarzinose kolorektalen Ursprungs (Evidenz Level I), Pseudomyxom und Mesotheliom (Level II-III) indiziert sein. Die hypertherme intraoperative Chemotherapie (HIPEC) setzen wir u.a. im Rahmen des stadienadaptierten Therapieprogramms von Kolonkarzinomen ein.

Material und Methoden: Vom Februar 2002 bis Februar 2007 wurden 50 Patienten (w-28, m-22) im mittleren Alter von 53 Jahren für die Operation der Zytoreduktion mit Peritonektomie und hyperthermer intraperitonealer Chemotherapie (HIPEC) ausgewählt. Die Behandlung wurde in dem Chirurgischen Zentrum der Asklepios Paulinen Klinik Wiesbaden durchgeführt. Aufgrund der Ergebnisse der präoperativen Diagnostik wurden die asymptomatischen Patienten mit einem kleinen bis mittleren Volumen der Peritonealkarzinose ausgehend von GI-Karzinomen (n=26; Kolon-15, Appendix-8, Magen-2, Dünndarm-1), Ovarialkarzinom (n=10), sowie Patienten mit Pseudomyxom (n=9) oder Mesotheliom (n=5) für diese Operation ausgewählt. Die Multiorganresektion war bei 44 von 50 (88 %) Patienten notwendig. Eine makroskopisch vollständige Zytoreduktion (Karzinom Reste ≤ 2,5 mm in Diameter) konnte bei 42 von 50 Patienten (84 %) erreicht werden. Die intraperitoneale Chemotherapie wurde am „offenen“ Abdomen mit einer Herz-Lungen-Maschine bei durchschnittlich 42° C intraabdomineller Perfusattemperatur für 60 Minuten unter manueller Verteilung vorgenommen. Bei 42 Patienten wurde die Chemotherapie mit Mitomycin C in der Konzentration von 10 mg/l Perfusat durchgeführt. Bei 8 Patienten mit Mesotheliomen oder Ovarialkarzinomen wurde Cisplatin in der Dosis 25 mg/m²/l in Kombination mit Mitomycin C in einer Dosierung von 3,3 mg/m²/l für die intraperitoneale Chemotherapie benutzt.

Ergebnisse: Die Morbidität betrug 22 % (n=11). Als häufigste Komplikation wurde bei 4 Patienten (8 %) eine Darmfistel registriert, gefolgt von Anastomoseninsuffizienz bei 2 Patienten (4 %). Bei 1 Patientin (2 %) wurde postoperativ eine hämatologische Toxizität WHO IV° diagnostiziert. Diese Patientin war präoperativ systemisch mit CDDP-basierten Kombinationstherapien behandelt worden und verstarb postoperativ an den Folgen einer Knochenmark-Suppression. Damit betrug die Krankenhaus-Letalität (30-Tage Letalität) 2 % (n=1).

Schlussfolgerung: Die zytoreduktive Chirurgie mit der hyperthermen intraperitonealen Chemotherapie ist eine vielversprechende Behandlungsmethode für selektionierte Patienten mit einer isolierten Peritonealkarzinose. Aktuell können die selektionierten Patienten mit Pseudomyxom, Mesotheliom und einer Peritonealkarzinose des Kolonkarzinoms und Appendixkarzinoms mit akzeptabler Morbidität und Mortalität mittels dieser Methode behandelt werden.