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Untersuchung der temporären Anpassung von Knochenleitungshörsystemen bei Kindern mit minimaler Schallleitungsschwerhörigkeit
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Published: | September 3, 2020 |
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Kinder durchleben in jungen Jahren meistens verschiedene Krankheiten, die kleinere Hörstörungen zur Folge haben können. Diese haben meist nach Bewertungskriterien der WHO und anderen etablierten Richtlinien ein so geringes Ausmaß, dass in der Regel keine Indikation für eine Hörgeräte-Versorgung besteht. Trotzdem erleben die betroffenen Kinder als auch deren Eltern Einschränkungen bei der Bewältigung des Alltags. Durch die temporäre Versorgung mit nicht-invasiven Knochenleitungshörgeräten (Vergleich von MedEl - AdHear und Cochlear - Baha SoundArc) soll untersucht werden, ob diese Kinder durch die Überbrückung des Schallleitungsanteils einen nachweisbaren Vorteil in ihrem persönlichen Alltag, aber auch in klinischen Messsituationen haben. Insbesondere wurde hier das binaurale Hören mit Knochenleitungsgeräten betrachtet, welches durch die Überprüfung mit dem Oldenburger Kinder-Satztest und Lokalisationsmessungen am modifizierten Mainzer-Kindertisch (ERKI [1]) dokumentiert wurde. Dabei zeigten sich trotz geringer Probandenzahlen (n = 5) Tendenzen, die auf einen positiven Effekt der Anpassung hindeuten (Verbesserung der SRT bei 45 dB Noise um ca. 1 bis 1,5 dB; bei 65 dB Noise um ca. 2 dB). Eine Verbesserung des Richtungshörens konnte nicht nachgewiesen werden (unversorgt ca. 80% Messpunkte im Referenzbereich, versorgt ca. 76%). Die Rückmeldungen der Eltern bestätigen eine positive Auswirkung der Versorgung auf die Kinder. Eine genauere Aussage über die Wirksamkeit erfordert allerdings eine höhere Probanenzahl über einen größeren Beobachtungszeitraum.
Eine Langfassung des Beitrags erhalten Sie hier: