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Einfluss statischer interauraler Laufzeitunterschiede auf die ITD-Entmaskierung von Sprache bei Normalhörenden
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Published: | September 3, 2020 |
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Der Referenz-ITD ist der interaurale Laufzeitunterschied zwischen linkem und rechtem Ohr bei 0° Schalleinfallswinkel. Dieser beträgt bei Normalhörenden (NH) 0 ms (Abb.1). Bei asymmetrischer technisch-apparativer Versorgung von Schwerhörigkeiten mit Hörgeräten oder Hörimplantaten kommt es oft zu Veränderungen des Referenz-ITD im Bereich mehrerer Millisekunden [1], [2]. Der Einfluss solcher Referenz-ITD-Veränderungen auf die Entmaskierung von Sprache durch ITD, wurde in vorliegender Studie untersucht. Für n=6 normalhörende Probanden wurde die Sprachverständlichkeitsschwelle (SVS) im Störgeräusch mithilfe des Oldenburger Satztests (OlSa) bei Referenz-ITDs von 0 ms, 1.75 ms, 3.5 ms, 5.25 ms und 7 ms jeweils bei einem ITD von 0 µs (N0S0) und 600 µs (N0S600) vermessen. Mit ansteigendem Referenz-ITD sank die Effektgröße der ITD-Entmaskierung, also die Differenz der SVS bei N0S0 und N0S600, von durchschnittlich 5.6 dB bei 0 ms Referenz-ITD auf 0.7 dB bei 7 ms Referenz-ITD. Bereits ein Referenz-ITD von 1.75 ms führte zu einer Halbierung der ITD-Entmaskierung auf 2.8 dB. Diese Ergebnisse legen nahe, dass Laufzeitunterschiede bei asymmetrischer Hörsystemversorgung negative Auswirkungen auf das Sprachverstehen in Störgeräuschen haben. Die Kompensation dieser Laufzeitunterschiede erscheint daher ein notwendiger und vielversprechender Ansatz, um weitere Verbesserungen zu erreichen.
Literatur
- 1.
- Zirn S, Arndt S, Aschendorff A, Wesarg T. Interaural stimulation timing in single sided deaf cochlear implant users. Hear Res. 2015;328:148-156. DOI:10.1016/j.heares.2015.08.010
- 2.
- Zirn S, Angermeier J, Arndt S, Aschendorff A, Wesarg T. Reducing the Device Delay Mismatch Can Improve Sound Localization in Bimodal Cochlear Implant/Hearing-Aid Users. Trends Hear. 2019;23:2331216519843876. DOI:10.1177/2331216519843876