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Einfluss der Modulationscharakteristika auf das Sprachverstehen von Cochlea-Implantat-Nutzern im Störgeräusch
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Published: | November 28, 2019 |
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Einleitung: Normalhörende zeigen eine deutliche Verbesserung im Sprachverstehen bei der Anwesenheit zeitlicher Lücken in Störgeräuschen, während Nutzer von Cochlea-Implantaten (CIs) in diesen Hörsituationen häufig keinen Gewinn haben oder sich sogar verschlechtern. Neben der zeitlichen Struktur hat auch das Spektrum des Störgeräuschs einen Einfluss auf das Sprachverstehen. Ziel der Studie war daher die Untersuchung des Sprachverstehens in Abhängigkeit der zeitlichen Modulation des Störgeräuschs bei spektral gleichen Schallen und der Vergleich mit natürlichen Sprachsignalen.
Material und Methode: 14 normalhörende Probanden im Alter und 12 bilateral versorgte CI-Nutzer im Alter zwischen 18 und 45 Jahre nahmen an der Studie teil. Die Sprachverständlichkeitsschwelle (SVS) im Störgeräusch wurde adaptiv mit dem Oldenburger Satztest bei gleichzeitiger Darbietung von Stör- und Nutzsignal von 0° für 6 verschiedene Störgeräusche ermittelt. Neben dem zeitlich kontinuierlichen Oldenburger Rauschen (Olnoise) wurden drei unterschiedlich zeitlich modulierte Störgeräusche mit dem gleichen Spektrum wie Olnoise sowie das ISTS-Störgeräusch und ein männlicher japanischer Sprecher als Störer gewählt.
Ergebnisse: Die normalhörende (NH) Gruppe konnte durch Ausnutzung der zeitlichen Lücken eine Verbesserung in der SVS in den modulierten Olnoise-Situationen von bis zu 17 dB gegenüber dem unmodulierten Olnoise erzielen. Im ISTS-Störgeräusch betrug die mittlere Verbesserung 11,3 dB und bei dem japanischen Störsprecher 8,2 dB. Die bilaterale CI-Gruppe erreichte im Olnoise eine um 4,5 dB schlechtere SVS als die NH-Gruppe. Im modulierten Störgeräusch zeigte sich eine im Mittel um 2,2 dB bessere SVS als im Olnoise, während diese sich im ISTS um 2,2 dB und beim japanischen Störsprecher um 4,6 dB verschlechterte. Die mittlere SVS Normalhörender war im ISTS und beim japanischen Sprecher um 17-18 dB besser.
Schlussfolgerung: In der vorliegenden Studie zeigte sich ein geringfügiger Effekt des Lückenhörens bei bilateral versorgten CI-Nutzern bei modulierten, nicht-natürlichen Schallen. Im deutlichen Gegensatz zu Normalhörenden verschlechterte sich das Sprachverstehen bei natürlichen oder sprachähnlichen Schallen jedoch signifikant gegenüber der unmodulierten Situation.