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Langzeitergebnisse des postoperativen Hörerhaltes mit unterschiedlich langen flexiblen „lateral-wall“ Cochlea-Impantat-Elektroden
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Published: | November 28, 2019 |
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Einleitung: Atraumatische Elektroden mit Position am äußeren Wand der Cochlea können für eine struktur- und hörerhaltende Cochlea-Implantation eingesetzt werden. Das Ziel dieser Studie ist, das Ausmaß des postperativen Hörerhaltes im zeitlichen Verlauf und in Abhängigkeit der Elektrodenlänge zu analysieren.
Methoden: In dieser retrospektiven Analyse wurden 206 erwachsene Patienten mit einem präoperativen Restgehör (³ 80dB zwischen 125-1500Hz) eingeschlossen. Sie erhielten eine Cochlea-Implantation mit einer 20 mm (n=57), 24 mm (n=56) and 28 mm (n=93) langen atraumatischen Elektrode. Es erfolgten prä- und postoperative tonaudiometrische Messungen (125-1500Hz) zum Zeitpunkt der Erstanpassung, nach 6, 12, 24, 36 Monaten und der mediane Hörverlust wurde bestimmt. Außerdem wurden die Ergebnisse des postoperativen Hörerhaltes in 3 Gruppen unterteilt: Guter Hörerhalt: medianer Hörverlust £ 15 dB, moderater Hörerhalt: medianer Hörverlust von >15 dB bis £ 30 dB und kein Hörerhalt: medianer Hörverlust > 30 dB.
Ergebnisse: Zum Zeitpunkt der Erstanpassung erreichten die Patienten, welche mit der 20mm langen Elektrode versorgt wurden, einen mittleren Hörverlust von 17dB, mit 24mm 20dB und 28mm 28dB. Nach 36 Monaten konnte eine geringe Zunahme des Hörverlustes gemessen werden: 25dB (20mm), 23dB (24mm) und 34dB (28mm). Ein Guter Höerhalt konnte in 27% (20mm), 29% (24mm) and 8% (28mm) Patienten nach 36 Monaten bestimmt werden.
Zusammenfassung: Ein stabiler Hörerhalt ist über einen langen postoperativen Zeitraum in der Mehrheit der Patienten, welche mit flexiblen "lateral-wall" Elektroden versorgt worden sind möglich.
Die kürzeren Elektroden erzielten dabei zu allen Zeitpunkten bessere Hörerhaltungsergebnisse. Zukünftig sollte unter anderem anhand der individuellen Entwicklung des Restgehörs, der cochleären Anatomie und des intraoperativen Monitorings die Elektrodenwahl indiziert und die Insertionstiefe angepasst werden, um das bestmöglichste Hörergebnis langfristig erzielen zu können.