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Einfluss von räumlicher Schallquellentrennung auf die Sprachverständlichkeitsschwelle
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Published: | November 28, 2019 |
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Fragestellung: Das Verstehen von Sprache im Störschall stellt für Hörgeschädigte oft eine große Herausforderung dar. Generell gilt, dass sich Sprachverständlichkeit verbessert, wenn Zielsignal und Störsignal stärker räumlich voneinander getrennt sind. Um eine Basis zur Verbesserung von Hörsystemen zu schaffen, wurde in dieser Studie die Sprachverständlichkeit in Abhängigkeit des Abstandes der Quellen zueinander systematisch untersucht.
Methoden: Es wurde 10 normalhörenden Probanden der Oldenburger Satztest aus zwei in beliebigen Azimuten anortenbaren Freifeldlautsprechern aus unterschiedlichen symmetrischen Winkelpositionen präsentiert. Die Messung erfolgte außerdem mit 3 Cochlea Implantat Trägern. Es wurde die Abhängigkeit der Sprachverständlichkeitsschwelle (SRT) vom Winkelabstand der Lautsprecher voneinander untersucht, sowie die Position für eine Verbesserung der SRT um - 2 dB SNR gegenüber S0N0 bestimmt.
Ergebnisse: Die SRT ist bei einer Präsentation von Rauschen und Sprache aus S0N0 maximal, verringert sich bei räumlicher Trennung der Schallquellen bis zu einem Winkel von S-60N60 und nimmt dann wieder leicht zu. Für Normalhörende verbessert sich die SRT bei einer Quellenseparation von 13,4° um - 2 dB SNR. Für CI-Träger zeigt sich eine geringere Verbesserung der Sprachverständlichkeit bei der Separation der Schallquellen. Erste Ergebnisse werden diskutiert.
Schlussfolgerung: Die systematische Untersuchung der räumlichen Trennung von Ziel- und Störsignal zeigt eine deutliche Verbesserung des Sprachverständnisses für Normalhörende, der Gewinn für Hörgeschädigte ist geringer und sollte zur Verbesserung von Hörsystemen genauer untersucht werden.