Article
Automatisierte Einstellung und Evaluation der elektrischen Hörschwelle bei Cochlea-Implantat-Patienten
Search Medline for
Authors
Published: | November 28, 2019 |
---|
Outline
Text
Bei der Anpassung von Cochlea-Implantaten ist eine möglichst genaue Bestimmung der elektrischen Hörschwelle (threshold, T-Wert) erforderlich. Vielfach ist eine präzise Festlegung des T-Werts aufgrund unsicherer Angaben des Patienten nur schwer möglich. In der Studie von Rader et al. [1] wird gezeigt, dass sich durch die Nutzung des adaptiven precT-Verfahrens zur T-Wert-Einstellung die Sprachverständlichkeitsschwelle im Störgeräusch bei leisen Wiedergabepegeln (OLSA: Sprache 50 dB, Rauschen adaptiv) signifikant um -1,0 dB SNR verbessert.
In diesem Beitrag wird das precT-Verfahren in MATLAB implementiert und somit automatisiert. Die Stimuli werden dabei als Audiosignale generiert und über eine Soundkarte per Audiokabel an einen definiert programmierten Cochlear Audioprozessor übertragen und die Antworten über einen Touchscreen abgefragt. Die Kalibrierung der Audiosignale erfolgt mit dem CIC4-Decoder-Implant-Emulator. Es werden bei 15 CI-Trägern die T-Werte auf allen Elektroden mit dem neuen Verfahren automatisiert ermittelt und das Sprachverstehen (OLSA: Sprache: 50 dB, Rauschen adaptiv) mit drei verschiedenen Programmen getestet: (P1) bisher vom CI-Träger genutzte Einstellung, (P2) neu ermittelte T-Werte und (P3) wie (P2), aber T-Werte um 10CL verringert.
Die Sprachverständlichkeitsschwelle im Störgeräusch verbessert sich durch das automatisierte precT-Verfahren signifikant von (P1) 2,5 dB auf (P2) 1,6 dB SNR. In (P3) zeigt sich der schlechteste SNR von 2,9 dB.
Eine präzise Einstellung der elektrischen Hörschwelle bei CI ermöglicht ein signifikant besseres Sprachverstehen im Störgeräusch bei niedrigen Sprachpegeln.