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Effektive Kommunikation und Einweisungsabläufe an der Schnittstelle von Hausarzt und Universitätsklinikum – ein spannendes Pilotprojekt an der LMU München
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Published: | August 26, 2015 |
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Hintergrund: Da Hausärzte vor allem die Primärversorgung ihrer Patienten übernehmen, bedarf es bei komplexen orthopädischen Problemen oftmals einer Überweisung in die entsprechende Fachklinik. Für eine schnelle Diagnostik und Therapie der Fälle, die eine hochspezialisierte Versorgungsstufe benötigen ist es wichtig, die Vermittlungswege zu verkürzen und bereits erstellte Befunde vollständig weiterzuleiten.
Studienfrage: Die orthopädische Klinik der Universität München entwickelte in Kooperation mit dem Institut für Allgemeinmedizin einen definierten Ablaufpfad und ein Patientenformular, um eine gezielte Überweisung ohne Zwischenstationen zu ermöglichen und die Kommunikation vor allem im Sinne der Patienten zu erleichtern.
Methoden: Mit Hilfe dieses Ablaufpfades und Patientenformulars kann der Hausarzt gezielt entscheiden welche Spezialsprechstunde geeignet erscheint. Es stehen dem Hausarzt drei Möglichkeiten der Überweisung offen: ein direkter Anruf bei der Fachklinik, das Faxen des Überweisungsscheins an die Orthopädische Klinik oder das Faxen eines Anmeldeformulars an die Orthopädische Klinik mit Angabe von Diagnose oder Sprechstunden-Wunsch. Beide Dokumente wurden mehr als 110 Lehrärzten der Allgemeinmedizin zur Beurteilung vorgelegt.
Ergebnisse: Die überraschend hohe und positive Resonanz der Lehrärzte offenbart die Dringlichkeit dieses Themas. Zur Optimierung wurden unter anderem der Einsatz des formularüblichen Patientenkopfes und eine Kombination des Patientenformulars mit dem Überweisungsschein vorgeschlagen. Auch wurde mehrfach der Wunsch nach einem Online-Portal geäußert. Einige Lehrärzte räumten allerdings ein, dass sie aufgrund eigener enger Kontakte zu den entsprechenden niedergelassenen Fachärzten dieses System nicht benötigen.
Diskussion: Wir hoffen für die Zukunft durch dieses Verfahren die Wartezeiten und notwendigen Untersuchungen für die Patienten deutlich reduzieren zu können. Auch die Hausarztpraxis kann zeitlich und organisatorisch entlastet werden. Zukünftig könnte der Prozess durch Patientensoftware oder ein Online-Portal weiter optimiert werden.