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Ärzte für Studien gewinnen – Erfahrungen aus der Versorgungsforschung
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Published: | August 26, 2015 |
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Hintergrund: Das „Labor“ der allgemeinmedizinischen Versorgungsforschung ist das arbeitsintensive Feld der Primärversorgung. Die erfolgreiche Rekrutierung von Studienärzten ist demnach essentielle Voraussetzung für die Versorgungsforschung; mangelhafte Rekrutierung ist häufig der Grund für den Abbruch von Studien [1].
Studienfrage: Wie effektiv sind verschiedene Methoden zur Ärzte-Rekrutierung?
Methoden: Laut Fallzahlberechnung sollten pro Studienzetrum im Rahmen der randomisiert kontrollierten Multicenterstudie PRIMA-eDS (http://www.prima-eds.eu) 67 niedergelassene Allgemeinmediziner rekrutiert werden. Unsere Methoden waren:
- 1.
- Versand von Briefen und Faxen durch das Institut bzw.
- 2.
- durch Dritte (Bayerischer Hausärzteverband, Laborgemeinschaft Süd-Ost-Bayern)
- 3.
- Informationsabend am Institut,
- 4.
- Gastreden bei externen Veranstaltungen (Qualitätszirkel, Fortbildungen der Ärztekammer),
- 5.
- Inserate (Magazin und Homepage der Ärztekammer Salzburg),
- 6.
- An der Studie teilnehmende Ärzte empfohlen Kollegen („Schneeballsystem“).
Die Briefe/Faxe enthielten ein Antwortfax; war die Antwort positiv, wurde telefonisch Kontakt aufgenommen.
Ergebnisse: Insgesamt wurden in 16 Monaten 65 Allgemeinmediziner rekrutiert (Tabelle 1 [Tab. 1]). Die Beurteilung der Erfolgsquote hängt von der Bezugsgröße ab.
Diskussion: Aufgrund des vergleichsweise geringen Aufwandes scheint eine initiale Massenaussendung unbedingt empfehlenswert. Die Selektion der positiv beantworteten Anschreiben erhöht die Wahrscheinlichkeit, einen Studienteilnehmer zu gewinnen, sehr stark. Im Anschluss daran erscheint das Schneeballsystem als vielversprechendste Methode.
PRIMA-eDS wird im 7. Rahmenprogramm der Europäischen Kommission gefördert (Grant Agreement No. 305388-2).