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Wundbox 2.0 – wissenschaftliche Überarbeitung eines Algorithmus zur Auswahl von Wundauflagen
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Published: | August 26, 2015 |
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Hintergrund: In Deutschland sind mehr als 250 verschiedene Wundauflagen zur Behandlung von chronische Wunden erhältlich. Dieses Angebot ist für den Hausarzt nur schwer zu überschauen. Zusätzlich ist für viele Wundauflagen die Wirksamkeit nur wenig belegt. Häufig beklagen Hausärzte fehlende rationale Strategien in der Anwendung dieser Wundauflagen.
Studienfrage: Ist ein einfach anwendbarer, visuell gestützte Algorithmus („Wundbox“) zur Auswahl von Wundauflagen in deutschen Hausarztpraxen geeignet? Wie ist dessen Akzeptanz und Resonanz im Praxisteam? Lässt sich dieses Instrument standardisiert bei Patienten in der Hausarztpraxis einsetzen?
Methoden: In Niederlande wurde eine „Wundbox“ als Leitfaden zur Auswahl von Wundauflagen bei chronischen Wunden erstellt. Dieses wurde 2012 durch eine Heidelberger Arbeitsgruppe ins Deutsche übersetzt und in der ZfA publiziert. Aktuell erfolgte eine fachliche, didaktische und inhaltliche Überprüfung der Wundbox. Unter Anlehnung an die AWFM S3-Leitlinie sowie einer selektiven Literaturrecherche wurde jedes Details erneut auf Aktualität und fachliche Richtigkeit geprüft. In einem gemeinsamen, mehrstufigen Überarbeitungsprozeß mit erfahrenen Hausärzten, ambulanten und stationären Gefäßchirurgen sowie Dermatologen wurde die Wundbox komplett überarbeitet sowie dazu ein Fortbildungskonzept (60 Min) für das gesamte Praxisteam erstellt. Anschließend erfolgte die Prüfung auf Resonanz und Akzeptanz der „neuen“ Wundbox in 10 Hausarztpraxen in Sachsen-Anhalt.
Diskussion: Einfach strukturierte und sich auf Evidenz stützendes Algorithmen zur Auswahl von Wundauflagen sind gut in der Hausarztpraxis – durch MFA und Ärzte – nutzbar und tragen einer strukturierten Versorgung dieser schwierigen Wunden bei.