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Vakuumverbände zur Behandlung von großflächigen Verbrennungswunden – erste Erfahrungen mit Applikationstechnik, Flüssigkeitsmanagement und Ergebnissen
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Published: | January 12, 2016 |
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Hintergrund: Extra-große VAC (vacuum assisted closure) –Verbände haben nicht nur das potential die Wundheilung zu verbessern sondern gerade bei großflächigen Verbrennungen (≥ 15% Körperoberfläche (KOF)) das Flüssigkeitsmanagement in einem geschlossenen System zu optimieren. Wir berichten über unsere ersten Erfahrungen mit Extra großen VAC-Verbänden (XL-VAC) auf der Verbrennungsintensivstation.
Methoden: Wir untersuchten Patienten die im Zeitraum von 2012 bis 2014 mit XL-VAC therapiert wurden. Nach Exzision/Transplantation wurden die Empfänger- und Entnahmestellen der Hauttransplantate mit einem VAC-Verband abgedeckt. Die Wundgröße, VAC-Verbandsgröße, das Volumen des abgesaugten Sekretes, der Graft-Take, Wundinfektionen, die Verweildauer sowie die Komplikationen wurden dokumentiert. Zusätzlich wurde die durchschnittliche Menge Wundsekret pro % bedeckter KOF pro Tag berechnet.
Ergebnisse: Zwölf Patienten mit Verbrennungswunden zwischen 15-60% KOF (Median: 30%) wurden mit XL-VAC (VAC-Verbandsgröße zwischen 17-44% der KOF) behandelt. Der mittlere Graft-take betrug 97%. Es traten keine Wundinfektionen auf. Die Verweildauer von zwei Patienten mit Verbrennungen ≥50% KOF konnte im Vergleich zur Durchschnittsverweildauer der American Burn Association (ABA) bei gleicher verbrannter KOF reduziert werden. Die Menge an abgesaugtem Sekret erreichte an Tag 1 nach Transplantation ihr Maximum, gefolgt von einer stetigen Abnahme bis zur Entfernung des Verbandmaterials. Das mittlere Sekretvolumen während der ersten 5 Tage betrug 101±66 ml pro % bedeckter KOF pro Tag. 2 Patienten entwickelten ein akutes Nierenversagen.
Schlussfolgerung: XL-NPWT ist für die Therapie großflächiger Verbrennungswunden geeignet. NPWT-Verbände scheinen das Anwachsen der Transplantate zu verbessern und das Risiko von Wundinfektionen sowie die Verweildauer zu reduzieren. Das Messen des Flüssigkeitsverlustes in einem geschlossenen System kann die Volumensubstitution verbessern.