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32. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2014)

15.01. - 18.01.2014, Arosa, Schweiz

Fallbericht: Verätzung mit ungelöschten Kalk bei einem 10-jährigen Jungen

Meeting Abstract

  • J. Lindert
  • T. Kisch
  • S. Schmidt
  • L. Wünsch

Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. 32. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2014). Arosa, Schweiz, 15.-18.01.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dav45

doi: 10.3205/14dav45, urn:nbn:de:0183-14dav453

Published: June 18, 2014

© 2014 Lindert et al.
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Text

Falldarstellung: Wir berichten über einen 10-jährigen Jungen, der auf einer unabgesperrten Straßenbaustelle in weißes Pulvern– ungelöschten Kalk – gefallen ist. Es kam zu Hautverätzungen mit zunehmender Blasenbildung an beiden Händen, dem linken Bein und an Lippen und Bauch.

Methoden: Nach ausgiebiger Wundspülung und Blasenabtragung und erstem Feuchtverband mit Diphoterine® war keine Progredienz mehr zu beobachten.

Da chemische Hautverletzungen im Kindesalter noch seltener als bei Erwachsenen vorkommen, gibt es kaum Behandlungsrichtlinien. Wir wählten eine konservativer Behandlung mit regelmäßigen Verbandswechseln in Analgosedierung. An den Händen legten wir bei tiefgradig imponierenden Wunden am 5. Tag Suprathel® auf. Die übrigen Areale wurden mit Hydrokolloidverbänden behandelt. Es kam zum guten Abheilen und kompletter Epithelialisierung in allen verätzten Arealen. Als Nachbehandlung erfolgte eine Kompressionsbehandlung.

Resultate: Für uns ergaben sich folgende Fragen:

  • Wie häufig sind chemische Verletzung bei Kindern in Deutschland?
  • Welche Behandlungsverfahren gibt es?
  • Ist Suprathel® ein guter Verband für diese Wundart?

Auch nach Literaturrecherche in Medline können wir die ersten beiden Fragen bisher nicht beantworten.

Schlussfolgerung: Zumindest in unserem Fall war unter Suprathel® eine gute und fast narbenfreie Abheilung zu sehen.