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27. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2009)

14.01. bis 17.01.2009, Leogang, Österreich

Typische Verletzungsmuster nach Butangasexplosionen in Autos

Meeting Abstract

  • K. Pfurtscheller - Brandverletzteneinheit für Kinder und Jugendliche, Universitätsklinik für Kinder und Jugendheilkunde, Medizinische Universität Graz, Österreich
  • M. Schintler - Brandverletzteneinheit für Kinder und Jugendliche, Universitätsklinik für Kinder und Jugendheilkunde, Medizinische Universität Graz, Österreich
  • A. Stockenhuber - Brandverletzteneinheit für Kinder und Jugendliche, Universitätsklinik für Kinder und Jugendheilkunde, Medizinische Universität Graz, Österreich
  • M. Trop - Brandverletzteneinheit für Kinder und Jugendliche, Universitätsklinik für Kinder und Jugendheilkunde, Medizinische Universität Graz, Österreich

DAV 2009. 27. Jahrestagung der deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. Leogang, Österreich, 14.-17.01.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09dav05

doi: 10.3205/09dav05, urn:nbn:de:0183-09dav058

Published: March 19, 2009

© 2009 Pfurtscheller et al.
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Einführung: Die Inhalation von Butangas ist unter Jugendlichen eine bekannte Methode um Rauschzustände oder psychotrope Effekte wie Euphorie zu erzielen. Dieses hochexplosive Gas ist nicht illegal und überall erwerbbar um damit Feuerzeuge nachzufüllen. Im Falle einer schweren Intoxikation kann es bis zu Multiorganversagen und Herzkreislaufstillstand kommen.

Material und Methode: In unserer retrospektiven Analyse berichten wir über Brandverletzungen nach Entzündung und Explosion von Butangas nach missbräuchlicher Inhalation. Über einen Zeitraum von 6 Jahren wurden 8 Jugendliche mit einem typischen Verletzungsmuster an unserer Brandverletzteneinheit aufgenommen.

Ergebnisse: Das mittlere Patientenalter war 17 Jahre (15 bis 19 Jahre) und es waren gleich viele Mädchen wie Jungen betroffen. Alle Patienten verletzten sich nach der Manipulation von Butangas nach dem Anzünden einer Zigarette in einem Auto. Meistens wurden zwei Patienten zugleich verletzt und eingeliefert. Alle bis auf einen Patienten erlitten oberflächlich dermale Verbrennungen (Grad 2 a) der Hände und des Gesichts mit einem Befall von im Mittel 5,8% der Körperoberfläche (1 bis 15%). Fast alle Wunden zeigten eine Spontanheilung, lediglich an einer Hand war eine Spalthautdeckung notwendig. Die mittlere Dauer des stationären Aufenthaltes betrug 10 Tage (1 bis 19 Tage) und die Heilungsergebnisse waren zufriedenstellend.

Diskussion und Schlussfolgerung: Die missbräuchliche Inhalation von Butangas in Autos kann im Falle einer Entzündung der Gase zu schweren Verbrennungen vor allem des Gesichts und der Hände führen.